Wuppersammler: Wolkenburg - Neuer Ärger über Dauersperrung

Arbeiten am „Schleichweg“ beginnen Am Montag/ Kritik an Sammeltaxi-Zusatzkosten.

Wuppertal. Bevor der Döppersberg Anfang 2009 zu einer Großbaustelle wird, müssen diverse Bauarbeiten in der Nachbarschaft noch vorher erledigt werden. Dazu gehört unter anderem auch der Anschluss des Bereichs Wolkenburg an den Wuppersammler. Ab Montag wird die Baustelle für die so genannten Verzweigungsbauwerke eingerichtet. Wie berichtet, ist mit ihr eine etwa einjährige Sperrung der als "Schleichweg" beliebten Verbindungsstraße verbunden - ebenso wie eine Umleitung des Busverkehrs im Stadtteil. Um diese abzufangen, haben die Stadtwerke ein neues Anrufsammeltaxi (AST) eingerichtet, das Fahrgäste nutzen sollen, die aus der Innenstadt in den Einzugsbereich der Haltestellen Distelbeck und Haubahn wollen. Mit dem AST 28, so die Stadtwerke, wolle man ein "zusätzliches Angebot insbesondere für mobilitätsbehinderte Menschen bieten", um von der Morianstraße und vom Hauptbahnhof aus in die östliche Südstadt und zurück zu kommen.

Mehr als 500 Euro an zusätzlichen Fahrtkosten

Gegen diese Idee an sich sei auch nichts einzuwenden, meint eine schwerbehinderte WZ-Leserin, die unmittelbar an der Haltestelle Haubahn wohnt und bislang täglich mit dem Bus zur Arbeit fuhr. "Das Problem sind die zusätzlichen Kosten, die nicht nur für mich erheblich sind." Obwohl sie bereits ein Monatsticket zahle, müsse sie nun auch noch für jede Fahrt mit dem AST bezahlen. "Da kommen während der Sperrung weit mehr als 500 Euro zusammen", hat die Wuppertalerin errechnet. "Ein solches Sammeltaxi zu benutzen, ist für ein paar Wochen vielleicht in Ordnung - nicht aber für ein ganzes Jahr." Auf WZ-Nachfrage bestätigen die Stadtwerke, dass die AST-Fahrten auch von Besitzern von Monatskarten noch einmal separat zu bezahlen sind. Demnach kostet eine Fahrt mit dem AST 2,30 Euro. Inhaber von Zeitfahr- oder Schwerbehindertenausweisen zahlen nach WSW-Angaben einen ermäßigten Preis von 1,65 Euro je Fahrt. Der AST-Preis entspreche dem Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) und mache "Sonderregelungen wie im beschriebenen Fall leider nicht möglich". Hinzu komme, dass der Bereich Haubahn während der Baustellen-Sperrung von der Schwebebahnhaltestelle Kluse aus zu erreichen sei. Dort könne man auf einen Fahrstuhl zurückgreifen. Hinzu komme am Hauptbahnhof eine Umsteigemöglichkeit in die Linie 620 am Hauptbahnhof. Der 400 Meter lange Fußweg von der Haltestelle Espenstraße sei "mit der Erschließung anderer Wohngebiete durchaus zu vergleichen". Wie berichtet, hat sich bereits auch der Bürgerverein der Elberfelder Südstadt in einem offenen Brief an die Stadtwerke gewandt, in dem es um die Sperrung an der Wolkenburg geht. Der Vorschlag, die Buslinie 620 Richtung Ronsdorf für die nächsten 18 Monate über die Dessauer Brücke und die Distelbeck umzuleiten, hatte allerdings keinen Erfolg und wurde mit Verweis auf das Sammeltaxi abgelehnt.