Wuppertal liest: Reihe zeigt viele Perspektiven

Das Programm steht. Stargast ist diesmal Renan Demirkan.

Wuppertal. Noch nie war die Nähe zum Schriftsteller so groß wie diesmal. "Wuppertal liest" macht’s möglich: Die beliebte Reihe war schon bei den ersten beiden Runden - als Uwe Timm und Patrick Süskind gefeiert wurden - ganz nah dran am Publikum.

In diesem Jahr, in dem "Iskender" die 60er Jahre wieder aufleben lässt, rückt sie noch dichter heran - an den Urheber der ganzen Geschichte. Hermann Schulz kommt schließlich aus Wuppertal. Was also läge näher, als den Literaten in die Auskunfts-, Lese- und Plauderpflicht zu nehmen?

Der 69-Jährige übernimmt die Ehre gerne: Wenn im September die dritte Staffel von "Wuppertal liest" die ganze Stadt in Atem hält, berichtet der Autor in Gesprächen und Lesungen über die Entstehung seines Romans und gibt gleichzeitig einen Einblick in die Gedanken-, Fantasie- und Alltagswelt eines Schriftstellers.

Und weil es immer auf die jeweilige Perspektive ankommt, ist auch diese Idee nahe liegend: Künstler unterschiedlichster Richtungen lenken den Blick auf das Thema Migration und Integration - mit Musik, Filmen und Ausstellungen. Verschiedene Perspektiven bietet schließlich auch "Iskender": In seinem Roman baut Schulz eine Brücke zwischen zwei Welten - zwischen Deutschland und der Türkei.

Die Zeitreise beginnt am Sonntag, 2. September. Dabei hat "Iskender" eine prominente Erst-Leserin: Schauspielerin Renan Demirkan eröffnet Reihe um 18 Uhr in der CityKirche (Alte reformierte Kirche) in Elberfeld.

Am 3. September wird eine Foto-Ausstellung in der Zentralbibliothek an der Kolpingstraße gefeiert. Dafür bekennt der Nachwuchs aus der Gemeinschaftsgrundschule Nützenberg Farbe zum Thema "Wir Kinder vom Nützenberg - Hier leben wir".

Mehr als eine Sprache ist am 4. September um 9.45 Uhr in der Elberfelder Kinder- und Jugendbibliothek zu hören: Zu einer Autorenlesung auf Deutsch und Türkisch bittet Hermann Schulz zusammen mit Schülern der Hauptschule Oberbarmen. Lehrer können ihre Klassen bis zum 13. August anmelden (Telefon 563 2513). Die selbe Rufnummer sollten auch Kindergärten wählen, die Interesse an einem mehrsprachigen Lesevormittag mit Bilderbuchkino im Elberfelder Bücherschiff haben (7. September, 10 Uhr).

Die Staffellesung geht derweil munter weiter: Nach Renan Demirkan ist Jörg Reimers am 4. September, 19.30 Uhr, im Haus der Jugend in Barmen im Einsatz. Dritter im Bunde ist Thomas Braus, der am 6. September, 19.30 Uhr, beim Verein Anadolu an der Markomannenstraße liest. Den sechsten und letzten Teil übernimmt Schauspielkollege Bernd Kuschmann: Am 14. September holt er die Türkei um 19.30 Uhr ins Ada.

Auch filmisch sind Höhepunkte zu erwarten. Gleich mehrfach zeigt das Cinemaxx am 12. September den preisgekrönten Film von Fatih Akin ("Gegen die Wand"). Drei Tage später, am 15. September, 20.30 Uhr, sind "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran" als Open-Air-Version auf dem Schusterplatz zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Und weil mit Humor alles besser geht, beleuchtet Fatih Cevikkollu das ernste Anliegen aus einer lustigen Perspektive: Völkerverständigung praktiziert der Kölner Kabarettist mit einem Augenzwinkern. Am 12. September, 20 Uhr, nimmt er im Forum Klischees und Vorurteile zwischen den Kulturen aufs Korn.

Das komplette Programm steht im Internet unter: