„Wuppertal wehrt sich“ diskutiert über den richtigen Weg

Die Liste für Unterschriften bleibt länger geöffnet, das Bündnis diskutiert.

Wuppertal. Eigentlich hat das Bündnis Wuppertal wehrt sich schon zu Beginn dieses Monats eine Unterschriftenliste in Düsseldorf abgeben wollen, um mit dieser gegen Kürzungen in der Stadt - aber auch gegen die andauernde Unterfinanzierung des Wuppertaler Haushalts zu demonstrieren. Aber: Nun wird diese Liste erst im Herbst übergeben, wie Gaby Schulten vom Bündnis mitteilte.

Damit reagierte das Bündnis auf neue Mitglieder, die nach der Berichterstattung in der WZ beigetreten sind. Evangelische Kirche, Mieterbund, Haus und Grund und der Stadtverband der Bürgervereine haben erklärt, das Bündnis zu unterstützen. Das sind tausende Menschen, denen die Zukunft Wuppertals am Herzen liegt. "Wir wollen dem Ministerpräsidenten diese Forderungen vor Augen führen und verdeutlichen, dass wir solange demonstrieren und andere öffentliche Aktionen machen, bis es vernünftige Lösungen für überschuldete Städte wie Wuppertal gibt", machte Gaby Schulten die Ziele des Bündnisses klar.

Mit diesem Ziel wird sich wohl auch die Mehrheit der Mitglieder der anderen Vereine und Organisationen identifizieren können. Nach Informationen der WZ gibt es jedoch innerhalb des Bündnisses derzeit Diskussionen, welcher Weg eingeschlagen werden soll.

Entzündet haben sich diese Diskussionen auch an der Demonstration während des Spatenstiches für den Döppersberg. "Das Bündnis ist weder für noch gegen den Umbau des Döppersberg. Wir wissen nur, ein Döppersberg alleine wird Wuppertal nicht retten", stellt daher Gaby Schulten klar. Diese Klarstellung ist wohl auch eine Reaktion darauf, dass der Stadtverband der Bürgervereine die Demo für "falsch" hält und sich ausdrücklich zum Döppersberg-Umbau bekannte.

Das ist aber nicht alles: Offenbar ist der Stadtverband nicht mit der strategischen Ausrichtung des Bündnisses einverstanden, auf seinen Druck soll die Frist für die Unterschriftenliste verlängert worden sein. Zudem heißt es, dass der Slogan "gegen die Sparpolitik des Landes" die Situation nur unzureichend treffe. In einem Brief an das Bündnis steht: "... wir wehren uns gegen eine ungerechte und in unseren Augen sogar verfassungswidrige Verteilung der Steuereinnahmen, die den armen Kommunen - wie Wuppertal - das Recht der kommunalen Selbstverwaltung nimmt.

Der Stadtverband der Bürgervereine postuliert in diesem Brief, dass es möglich sei, 100.000 und mehr Unterschriften zu sammeln, die Ministerpräsident Rüttgers übergeben werden könnten.

"Da nach unserem Eindruck das Aktionsbündnis noch in der Positionierungsphase steckt, halten wir es für geradezu fatal, schon in zwei Tagen das Einsammeln der Unterschriften für die Petition einzustellen", hatte der Stadtverband moniert. Auf diese offene Kritik hatte das Bündnis reagiert - die Unterschriften werden also später abgegeben, eine Petition beim Landtag wurde allerdings schon eingereicht.