Umbau Wuppertaler Gesamtschule wird saniert

Wuppertal · Für rund 64,5 Millionen Euro entsteht an der Heinrich-Böll-Straße ein Ort modernen Lernens.

Stellvertretende Schulleiterin Anke Engelhard, Direktorin Stefanie Hermes und Andreas Rosenberg freuen sich über den Ratsbeschluss.

Stellvertretende Schulleiterin Anke Engelhard, Direktorin Stefanie Hermes und Andreas Rosenberg freuen sich über den Ratsbeschluss.

Foto: Andreas Fischer

Die Gesamtschule Langerfeld ist ein Sanierungsfall. Das merken nicht nur die Schüler und Lehrer, sondern alle, die einen Fuß in die Schulgebäude an der Heinrich-Böll-Straße setzen. Ein Gebäudeteil kann schon lange nicht mehr genutzt werden, weil Feuchtigkeit und Schimmelbefall die Gesundheit von Schülern und Lehrern gefährden würden. Am späten Montagabend kam darum eine Nachricht aus dem Rathaus, die Schüler und Lehrer gleichermaßen freut: Der Stadtrat hat zugestimmt, dass die Schule saniert und teils neu gebaut wird. Die Gesamtkosten für die Maßnahmen werden auf 64,5 Millionen Euro geschätzt, darin enthalten sind knapp fünf Millionen Euro für eine moderne Ausstattung. Noch im Herbst soll der Bauantrag eingereicht werden. Wenn alles wie geplant läuft, dann könnte schon im Januar mit den Bauvorbereitungen begonnen werden. Anfang 2031 soll alles inklusive des Außenbereichs fertig sein.

Die Schulgebäude stammen noch aus den 1970er-Jahren. Damals waren dort eine Haupt- und eine Förderschule untergebracht, bevor beide Komplexe 1988 zu einer Gesamtschule zusammengelegt wurden. Lange war die Schule fünfzügig, seit rund 15 Jahren hat jede Jahrgangsstufe sechs Klassen. Mit insgesamt 1360 Schülern wurde es zunehmend enger. Mit dem Um- und Neubau soll wieder mehr Platz für modernes Lernen entstehen. Ein neues pädagogisches Konzept, offene Lernsituationen, zahlreiche Möglichkeiten zur Gruppenarbeit, multifunktionale Räume und Zimmer für Lehrer auf demselben Flur, auf dem auch die Jahrgangsstufe ihre Räume hat, die sie betreuen und nicht am anderen Ende der Schule. „Für die Erstellung des Konzepts sind wir unter anderem zu einer Schule nach Osterfelde gefahren, in der so ein Konzept bereits realisiert wurde“, sagt Andreas Rosenberg, didaktischer Leiter der ­Gesamtschule.

Konkret geht es bei den Maßnahmen um den nordöstlichen Teil des Schulareals. Ein Gebäude der Schule, das mit Schimmel befallen ist, sowie die ehemalige Hausmeisterwohnung werden abgerissen. An dieser Stelle entsteht ein vierstöckiger Neubau, von dem wegen der Hanglage von der Straße aus nur drei zu sehen sein werden. Dort sollen unter anderem moderne Räume für die naturwissenschaftlichen Fächer entstehen. Das angrenzende Gebäude wird saniert und zur Straße hin um einen aufgeständerten, ringelförmigen Baukörper erweitert. Ein weiteres Gebäude wird ebenfalls saniert und um eine Etage aufgestockt. Auch die Mensa wird erweitert und bekommt einen Außenbereich. Der sogenannte Pavillon der Schule wird abgerissen, sodass über die neugestalteten Außenbereiche eine bessere Verbindung zu den anderen Schulgebäuden sowie dem Stadtteilzentrum entsteht. Die Dachflächen werden teilweise begrünt und bekommen PV-Module.

Schulleiterin Stefanie Hermes und ihr Kollegium haben lange darauf gewartet, dass die Schule saniert wird. Bis sie jedoch in den neuen Räumen unterrichten, wird es noch ein langer Weg. Denn der Jahre andauernde Umbau findet im Betrieb statt. Das erfordert logistisches Können. „Es werden keine Container als Ersatz für Klassenräume aufgestellt. Wir werden den Unterricht und die Klassen so koordinieren, dass wir im Bestand unterrichten. Darum wird zunächst unser Gebäude drei um ein Geschoss aufgestockt. Die zusätzlich entstehenden Räume werden als Ausweichquartier für die weiteren Bauabschnitte genutzt“, erklärt Hermes.