Meinung WZ-Kommentar zum Kaufhof-Gebäude: Politik als Investorenschreck

Wuppertal · Hatte die Idee, eine Schule im ehemaligen Kaufhof unterzubringen, je eine Chance?

bernhard.romanowski@wz.de

Foto: WZ/Alina Komorek

Hatte die Idee, eine Schule – ganz oder in Teilen – im ehemaligen Kaufhof unterzubringen, je eine Chance? Eher nicht, wenn man die parteipolitischen Konstellationen im Stadtrat und die persönlichen Befindlichkeiten der Akteure in Betracht zieht. Dabei war das, was der OB auf die Schiene setzen wollte, durchaus bemerkenswert. Die CDU-Fraktion nannte Schneidewinds Präsentation aber von Anfang an „ein paar Seiten mit bunten Bildchen“, kam kürzlich mit einem eigenen Planer um die Ecke, der zwar kaum Kontakt zu den Eigentümern des Ex-Kaufhofs, dafür aber viele gut klingende Vorstellungen hat, was man in der Immobilie so alles machen könnte. Sogar von einer Kita auf dem Dach war die Rede. Aber bloß keine Schule... Das dürfte auch nicht jedem einleuchten. Zwischenzeitlich grätschten auch die Grünen ihrem OB rein, hatten plötzlich pädagogische Zweifel, Gymnasiasten einer Innenstadtsituation auszusetzen. Woher jetzt die 85 Millionen für die Sanierung der „Else“ im Bestand kommen sollen, die nun beschlossen wurde, hat derweil noch niemand verraten. Auch nicht, wann mit der Umsetzung zu rechnen ist. Und wann das Kaufhofgebäude wieder mit Leben gefüllt wird, ist ebenfalls nicht absehbar – ja, nicht einmal, ob dem überhaupt so sein wird. Denn auf Investoren wirkt das politische Gezerre in Wuppertal sicher nicht einladend.