Wuppertaler Kleingärten (7): Gartenparadies mit Computer-System

Dank eines computergesteuerten Bewässerungssystems ist bei Ehepaar Krampe alles im Fluss — und gedeiht prächtig.

Ostersbaum. Insgesamt 58 verschiedene Blumenarten, zwölf verschiedene Stauden und Sträucher und natürlich mehrere Obstbäume, -hecken und -sträucher wie auch 17 Gemüsesorten und zehn Kräuterpflanzen gedeihen im Garten des Ehepaars Krampe — mehr geht auf 300 Quadratmetern nun wirklich nicht.

Dass so viel wachsen und gedeihen kann auf der Scholle der Krampes, ist — neben der Arbeit der Pächter — auch dem computergesteuerten Bewässerungssystem zu verdanken, welches Jörg Krampe (68) installiert hat. Ein Verteiler, der aussieht wie eine Spinne aus sechs Gartenschläuchen, sorgt dafür, dass das kühle Nass auch jeden Winkel des Gartens erreicht. Zu sehen von dem ausgeklügelten System sind allein die Düsen, die aus der Erde ragen. Es kann genau eingestellt werden, welches Beet, wie viel Wasser bekommen und wie lange dieses fließen soll. „Das ist vor allem dann praktisch, wenn wir im Urlaub sind“, erklärt Jörg Krampe. Und im Urlaub sind die Eheleute häufig — davon zeugt ein genau nach der Sonne ausgerichteter Wegweiserpfahl. Er zeigt auf 25 verschiedene Orte in aller Welt, die von den beiden Hobbygärtnern bereits besucht wurden — darunter Kapstadt, Auckland oder auch der Kilimandscharo.

Ein Ziel ist gar nicht so weit entfernt: die Meininger Straße. Denn an der gleichnamigen Grundschule war Jörg Krampe 17 Jahre lang Schulleiter. „Die Kollegen wussten von unserem Hobby, waren auch schon einmal zum Kaffeetrinken hier und haben mir das Schild dann zur Pensionierung geschenkt“, erzählt Jörg Krampe.

Heutzutage reisen die Krampes nicht mehr so weit wie früher, aber immer noch gern. Das Bewässerungssystem lohnt sich also weiterhin. Ungefähr eine Stunde alle zwei Tage heißt es „Wasser marsch!“ im Kleingarten mit der Nummer 205.

Doch nicht nur mit viel Leidenschaft gärtnern die beiden Rentner seit nunmehr 20 Jahren: Der Kleingarten im Verein Oststadt hat System. Als Mathematiker hält Jörg Krampe seit 2005 akribisch fest, welcher Obstbaum oder welcher Tomatenstrauch am meisten abwirft. „Dieses Jahr gab es bisher nur Erdbeeren, allerdings ziemlich viele“, erläutert Jörg Krampe und freut sich bereits auf die Erntezeit, wenn die anderen Früchte reif sind.