Wer Großes plant, braucht einen langen Anlauf. Für den Wuppertaler Schwebebahnlauf gilt das im doppelten Wortsinn. Nachdem im vergangenen Juni die inzwischen zwölfte Auflage über die Bühne der Bundesallee zwischen Alter Markt und Haspel gegangen ist, haben schon im August die ersten Planungen für die 13. begonnen, die am Sonntag, 15. Juni 2025 ganz bestimmt keine verflixte werden soll.
„Die 5000 Teilnehmer von vergangenem Jahr wollen wir möglichst überbieten“, sagt Silvia Kramarz vom Verein Schwebebahnlauf und ist zuversichtlich, dass es im fünften Jahr nach dem Corona-Lockdown mit dem Laufspektakel auf der ebenen B 7 weiter bergauf geht. 379 Läuferinnen und Läufer haben sich bereits angemeldet – für den jetzigen frühen Zeitpunkt eine „normale Zahl“. Die Nachfrage aber etwa von Firmen nach einem Zeltstandplatz im Engelsgarten, an dem die eigenen Teilnehmer und auch Gäste betreut werden können, sei weiter gewachsen, was sie zuversichtlich mache, dass auch der große Anmelde-Run kommt, je näher es zum Veranstaltungstag geht.
In der Organisation hat sich vieles eingespielt, darf aber nicht zu sehr zur Routine werden. In dieser Woche etwa findet eine Sicherheitsbesprechung mit der Stadt statt. Vor dem Hintergrund immer neuer tödlicher Attacken bei Volksfesten, wie am Montag noch in Mannheim, ist das ein sensibles Thema, das immer wieder neu gedacht werden muss. Bereits in den vergangenen Jahren waren Zufahrten zur Laufstrecke mit größeren Fahrzeugen oder Containern blockiert worden, gleichzeitig müssen Rettungswege frei bleiben oder schnell frei sein. „Ich möchte da gar nicht ins Detail gehen“, sagt Kramarz, die das Thema nach außen nicht zu hoch hängen will und gerne NRW-Innenminister Herbert Reul zitiert. Man solle sich durch diese schrecklichen Taten nicht alles vermiesen lassen.
Im Gespräch ist sie natürlich auch mit Firmen, die möglichst viele ihrer Mitarbeiter an den Start bringen wollen, Motto: „Wir sind ein gesundes Unternehmen.“ Die Wuppertaler Stadtwerke etwa, im vergangenen Jahr noch vor der Stadtverwaltung und Bayer teilnehmerstärkste Mannschaft, peilen diesmal die 500er-Marke an.
Einige Firmen haben eigene Vorbereitungsprogramme. Zusammen mit Ex-Europameister und Lauf-Motivator Jan Fitschen plant Kramarz für alle diesmal eine Zehn-Wochen-Online-Challenge. Fitschen gibt dort gezielte Hinweise für den Trainingsaufbau und natürlich Hausaufgaben, die jeder für sich selbst verrichten kann, ohne, dass man sich zu festen Terminen treffen muss. Eine Lehre aus dem Laufkurs, den man im vergangenen Jahr mit Fitschen angeboten hatte. Kramarz: „Der lief nicht so.“ Details zum neuen Format, das von 31. März bis 8. Juni laufen und für Teilnehmer zehn Euro kosten soll, gebe es in Kürze. „Aktuell ist Jan noch in Afrika. Gerne würde ich auch noch die Sportmedizin an der Uni einbeziehen“, so Kramarz.
Sie kündigt außerdem eine weitere Neuerung an, wobei die Strecken bei der Veranstaltung gleich bleiben sollen, aber in anderer Reihenfolge. Standen morgens am Anfang bisher die Bambini- und Schülerläufe, soll es diesmal um 9.15 Uhr mit dem Halbmarathon losgehen, kurz darauf der „Zehner“ starten. Kramarz: „Die Läufer freuen sich bestimmt über eine noch freie Strecke.“ Außerdem würden viele dann nachher mit mehr Pause auch beim Firmenlauf über fünf Kilometer starten können, der wie gewohnt ab 15 Uhr beginnt und diesmal getaktet in Blockstarts mit jeweils höchstens 300 bis 500 Läufern erfolgen soll. Damit niemand allzu lange in der Startaufstellung verharren muss.
Der Bambini-Lauf über 500 Meter um 12 Uhr und die Schülerläufe über zwei und vier Kilometer ab 12.15 Uhr, sowie die Inliner um 13 Uhr bilden den Mittelteil des Spektakels, das sich im Wuppertaler Sport- und Veranstaltungskalender längst einen festen Platz erobert hat.
Eine Übersicht und Anmeldung im Internet unter
