Bergische Wirtschaft Wuppertaler Start-Up fasst Fuß auf dem Fahrrad-Markt
Elberfeld · Can Öcal ist mit seiner Fahrradmanufaktur Citypanta ins W-Tec gezogen.
Im Wohnzimmer des Elternhauses am Guerickeweg hat Can Öcal die ersten E-Bikes der von ihm entworfenen Marke Citypanta zusammengeschraubt. Inzwischen hat das Start-Up des Wirtschaftsstudenten Fahrt aufgenommen. Can Öcal ist ins W-Tec an der Lise-Meitner-Straße gezogen und nun bringt der Tüftler mit dem Modell Icon bereits die zweite Generation der Marke Citypanta auf die Straße.
Der Motor ist versteckt, das Handy wird per USB geladen
Auf einer Messe hatte Can Öcal ein E-Bike gesehen, dessen Motor im Rahmen versteckt war. „Davon war ich total begeistert und es hat mich motiviert, für den ersten Citypanta die hochwertigen Einzelteile zusammenzustellen. So habe ich mir das ideale E-Bike vorgestellt, was die Funktion und das Design angeht. Das erste Modell war ein Rad nach meinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. In die beiden 2020er Modelle sind nun viele Ideen und Anregungen der Kunden eingeflossen. So zum Beispiel der Wunsch nach einem Rad mit einer Neun-Gangschaltung, was sich bei der Topographie Wuppertals ja auch anbietet“, sagt Can Öcal schmunzelnd. Auf Wunsch gibt es eine Automatik-Variante mit einem Riemenantrieb und fünf Unterstützungsstufen. Schutzbleche und Gepäckträger machen das Rad alltagstauglicher. Preise von 2489 Euro für die Variante mit Riemenantrieb und 2589 Euro für das Rad mit Neun-Gangschaltung sieht Can Öcal angesichts der Qualität des Materials und des Designs der Räder als weiteres Verkaufsargument.
Ein Hingucker war schon das erste Modell des Citypantas, aber der Wuppertaler Jung-Unternehmer hat sich auf dem Lob vieler Fahrrad-Fans nicht ausgeruht und in einigen Details nachgelegt. Auf dem im Lenker integrierten Display werden Geschwindigkeit, Akkustatus und die aktuelle Unterstützungsstufe angezeigt. Über einen integrierten USB-Anschluss kann während der Fahrt das Smartphone aufgeladen werden. Mit 17 Kilo ist das Bike aber alles andere als ein Schwergewicht. 80 Kilometer Reichweite verspricht Can Öcal den Kunden. Die Ladezeit betrage vier Stunden, wobei nach zwei Stunden der Akku zu 80 Prozent aufgeladen sei.
Von der Produktion großer Stückzahlen kann für den Ein-Mann-Betrieb im W-Tec noch keine Rede sein. Eigentlich wollte der Student seine neuen Bikes auf den Fahrradmessen in diesem Frühjahr vorstellen. Die Corona-Pandemie hat ihm durch diesen Business-Plan einen Strich gemacht. Andere Pläne sind aufgegangen. So hat er ein Gründer-Stipendium der Wirtschaftsförderung erhalten. Die Jury – bestehend aus Vertretern von Bergischer Industrie- und Handelskammer, W-Tec, Bergischer Universität und Wirtschaftsförderung – sprach dem Citypanta den nötigen Biss zu, sich am Markt durchzusetzen.
Angesichts des Wegfalls der Fachmessen kommt der Internet-Präsenz eine noch größere Bedeutung bei der Präsentation seiner Geschäftsidee zu. Hier arbeitet Can Öcal mit einer Gruppe von Studenten der Bergischen Universität zusammen.