Einzelhandel Wuppertaler Weihnachtsshopping: Lieber vor Ort oder online?

Wuppertal · Einige Wuppertaler schätzen das Einkaufserlebnis in der Innenstadt – doch oft siegt die Bequemlichkeit.

Volle Tasche beim Einkauf am zweiten Adventswochenende in Elberfeld. Wer lokal einkauft, kann die Sachen direkt in die Hand nehmen.

Foto: Kevin Bertelt

Es sind nur noch knapp zwei Wochen bis Weihnachten. Auf den Weihnachtsmärkten wimmelt es von Wuppertalern, die voller Vorfreude aufs Fest sind, und auch in den Geschäften zeichnet sich die Vorweihnachtszeit ab, denn die jährliche Suche nach den passenden Geschenken für die Liebsten hat begonnen. Das Internet hat derweil eine dominierende Rolle beim großen Stöbern eingenommen.

„Ich lade meine Familie ein und koche für sie. Das ist mein Geschenk auf Wunsch der Kinder“, erklärt Josef Niedworock hinter dem Glühweinstand vom Lions Club am Döppersberg. Damit verzichtet seine Familie auf materielle Geschenke, um „sich auf das Wesentliche zu konzentrieren“. Auch bei Familie Lomberg sind Geschenke zweitrangig. „Die Kinder bekommen kleine Geschenke. Wir Erwachsenen haben uns schon vor einigen Jahren darauf geeinigt, uns nichts zu schenken, sondern uns einfach über die gemeinsame Zeit zu freuen“, sagt Nathalie Lomberg. Luisa La Porte wichtelt jedes Jahr. „So braucht jeder nur ein Geschenk zu kaufen. Das bedeutet auch weniger Stress“, findet La Porte.

Oft haben Frauen die Aufgabe, die Geschenkauswahl zu treffen und diese anschließend auch zu besorgen. Jannis Reichelt gesteht: „Meine Freundin kauft für uns die Geschenke.“ Toni Grassi überlässt diese Aufgabe ebenfalls seiner Freundin: „Sie hat ein besseres Gespür, was unsere Familien brauchen oder ihnen gefallen würde.“

Überfüllte Geschäfte und anstrengendes Tütenschleppen

Keine Lust auf überfüllte Geschäfte, Warteschlangen an den Kassen und das Tütenschleppen bis nach Hause: 45 Prozent der Befragten bei einer nicht repräsentativen Instagram-Umfrage der WZ gaben an, dass sie lieber online einkaufen als klassisch im Geschäft, da dieser Weg weniger Aufwand bedeute.

Durch wenige Klicks wird dem Geschenke-Sucher eine breit gefächerte Auswahl an Tipps, konkreten Vorschlägen sowie auch die passenden Online-Shops präsentiert. „In den Geschäften finde ich oft nichts oder nicht die richtige Farbe oder Größe“, bedauert Katrin Vinter, die eigentlich gerne mit ihren Freundinnen durch die Läden zieht. Doch auch ihre Shopping-Begleitung Nastja Romanow kauft die Weihnachtsgeschenke meistens am Ende doch im Internet. „Es gibt dort einfach so viel mehr Auswahl und es ist in der Regel wesentlich günstiger“, argumentiert Romanow.

Warme Wintersocken, eine Krawatte, das Lieblingsparfüm oder doch wieder ein Gutschein für dies und das? Die Inspiration suchen sich viele dennoch weiterhin in Spielwarengeschäften, Buchhandlungen oder Drogerien sowie Parfümerien. „Ich laufe gerne mal durch die City-Arkaden in Elberfeld und schau mich um“, verrät Marie Posthaus. Sie arbeite allerdings auch dort und sagt, sie schaue auch im Internet. „Dort findet man immerhin immer das, was man sucht“, ist sie sich sicher.

Onlineshopping ist für viele selbstverständlich geworden

Für viele Menschen ist der Einkauf im Netz selbstverständlich geworden, insbesondere seit der Pandemie habe man sich umgestellt. „Während Corona ging es nicht anders. Jetzt muss ich sagen, dass ich mich daran gewöhnt habe. Es ist einfacher, günstiger und es gibt mehr Auswahl“, unterstreicht Nicole Adam.

Doch auf das typische Einkaufserlebnis wollen einige trotz der Vorteile im Netz nicht verzichten. „Ich gehe gerne in Buchhandlungen und schaue mir die Bücher an, mache die ersten Leseproben und freue mich, wenn ich das Passende gefunden habe“, sagt Sara Borck. Auch Männer gehen manchmal gerne einkaufen, jedenfalls wenn es „ein gutes Geschäft ist. Den Stoff anfassen und anprobieren kann auch uns Spaß machen“, sagt Jochen Asbeck.