Meinung WZ-Kommentar zum Personalmangel in den Schwimmbädern: Sparfuchs beißt Schwimmente

Wuppertal · Schwimmen gehört zur Grundversorgung – doch Bäder schließen oder haben wegen Personalmangel eingeschränkten Betrieb. In Wuppertal wie anderswo braucht es bessere Arbeitsbedingungen für das Personal, um den Zugang zu erhalten.

guenter.hiege@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Schwimmen gehen zu können gehört zur Grundversorgung in einer Stadt, hat gesundheitliche, gesellschaftliche und sportliche Aspekte. Misslich ist es da, wenn Bäder aus Kostengründen geschlossen werden oder man bei vorhandenen vor verschlossenen Türen steht, weil kein Personal da ist, um den Badebetrieb gewährleisten zu können. In Wuppertal haben wir beides erlebt. Die große Zeit der Schließungen scheint zwar hoffentlich vorbei, doch die Zeit der Personalengpässe gerade erst richtig zu beginnen. Das ist kein reines Wuppertaler Problem, vielfach hat der Sparfuchs mehr Auftrieb als die Schwimmente. Wir alle wissen, dass das zu kurz gedacht ist.

Man kann den Verantwortlichen im Sportamt nicht vorwerfen, dass sie sich darüber keine Gedanken machen und nicht alle ihnen möglichen Mittel ausschöpfen würden. Auch der knurrige Bademeister, den jeder von früher zu kennen glaubt, gehört der Vergangenheit an. Das Personal in unseren Bädern ist durchweg freundlich. Dass teilweise Security eingesetzt werden muss, ist ärgerlich, aber offenbar notwendig – auch um das Personal zu entlasten. Ob das auch Künstliche Intelligenz kann, muss sich zeigen. Vorrangig geht es darum, die Beschäftigung in den Bädern attraktiver zu machen. Die Möglichkeit, Zulagen zu zahlen wäre eine Sache, Werbung für einen verantwortungsvollen Beruf eine andere.