Meinung WZ-Kommentar zum vermeintlichen Umzug des Stadtarchivs: Gedämpfter Optimismus

Wuppertal · Sicher wären mehr Platz in einem für ähnliche Zwecke errichteten Gebäude an der Kolpingstraße für das Archiv gegeben. Aber: Warum sollte eine Lagerung wertvoller Archivbestände dort möglich sein, wo sie für Bücher der Bibliothek unmöglich erscheint?

monika.werner-staude@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Ein Ringtausch hat etwas Bezwingendes, weil Pragmatisches. Win-Win-Situationen sozusagen in Reihe. Im Fall des Stadtarchivs soll nun ein solcher Tausch geprüft werden. Was zwar eine schnelle Umsetzung ausbremst, aber wohl richtig ist.

Ein Ringtausch könnte also die Gebäudeprobleme von Stadtarchiv und Zentralbibliothek miteinander verknüpfen und lösen. Eine weitere Verkettung, die mit der Uni, kommt hinzu. Heißt: Wenn die Bibliothek umzieht (in den Kaufhof oder in ein neues Gebäude, das auf dem AOK-Gelände gegenüber dem Schauspielhaus entstehen soll), könnten das Archiv an die Kolpingstraße ziehen und die Haspelhäuser den dortigen Campus abrunden. Klingt gut, wenn, ja wenn das Wörtchen Wenn nicht wär‘...

Sicher wären mehr Platz in einem für ähnliche Zwecke errichteten Gebäude an der Kolpingstraße für das Archiv gegeben. Aber: Warum sollte eine Lagerung wertvoller Archivbestände dort möglich sein, wo sie für Bücher der Bibliothek unmöglich erscheint? Warum Studierende da arbeiten können, wo es Archivmitarbeiter nicht mehr können? Grundsätzliche Fragen, die den Optimismus dämpfen. Für die unbedingt Antworten und Lösungen gefunden werden müssen. Hoffentlich gefunden werden.

Aussitzen und Verschieben, Ausgaben und Aufwand scheuen, sind es nicht und waren es nie.