NRW-Arbeitsminister besuchte das Haus der Integration und Knipex Zu Besuch in Wuppertal: Minister Laumann lobt innovative Ansätze
Wuppertal · Als Teil der Fachkräfteoffensive NRW war Arbeitsminister Karl-Josef Laumann am Donnerstag bei der „Servicestelle Arbeits- und Fachkräfte“ im „Haus der Integration“ der Stadt Wuppertal zu Gast.
Die Stadt verfolgt mit ihrer vor wenigen Monaten eingerichteten Servicestelle innovative Ansätze bei der Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Einwanderungsgeschichte.
Minister Laumann erklärte dazu: „Es gibt in Nordrhein-Westfalen erwerbsfähige Menschen, die insgesamt bisher noch weniger gut am Arbeitsmarkt teilhaben, dazu gehören auch Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Unser Ziel muss sein, sie besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und als Fach- und Arbeitskräfte zu gewinnen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels können wir auf niemanden verzichten.“ Allein mit den inländischen Potenzialen könne der Mangel nicht mehr aufgefangen werden. „Wir brauchen deshalb außerdem auch dringend qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland“, betonte der Minister. Ihre Zuwanderung müssten wir wertschätzen und ihnen attraktive Bedingungen bieten.
Sowohl Bewerberinnen und Bewerber als auch Arbeitgeber stünden allerdings noch viel zu häufig vor Hürden: zum einen im Aufenthaltsrecht und zum anderen auch bei der Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen. „Hier müssen wir unbürokratischer und schneller werden“, forderte Laumann. Insbesondere der Ansatz, in der Servicestelle Arbeits- und Fachkräfte, ein eigenes Team einzurichten, das Aufenthaltstitel bearbeitet und damit die Bearbeitungszeiten stark reduziert, sei vorbildlich, so Arbeitsminister Laumann.
Suna Lenz, Leiterin des Ressort Zuwanderung und Integration der Wuppertaler Stadtverwaltung, und Martina Meier, Teamleiterin der Arbeitsmarktintegration, erklärten: „Die Integration von Geflüchteten gelingt vor allem über Arbeit. Wer Arbeit hat, kann sich als wichtiges Mitglied der Gesellschaft fühlen und wird auch so wahrgenommen.“ Dabei sei jeder Fall anders. „Wir haben deshalb ein Beratungsangebot entwickelt, das sehr flexibel auf individuelle Voraussetzungen reagieren kann.“ Dabei könnten sie sich als kommunale Stelle auch auf ein gut funktionierendes Netzwerk in Wuppertal verlassen.
Im Anschluss besuchte Minister Laumann auch das Cronenberger Unternehmen Knipex, das führend ist in der Herstellung von Zangen für Handwerk und Industrie. Es hat rund 1800 Beschäftigte, darunter 74 Auszubildende in technischen und kaufmännischen Berufen, und ist damit ein wichtiger Akteur am Wuppertaler Arbeitsmarkt und sowohl Partner des Kommunalen Integrationszentrums als auch des Jobcenters.
Durch diese Partnerschaft wurden bereits einige Menschen mit Einwanderungsgeschichte über die Servicestelle Arbeits- und Fachkräfte an das Unternehmen vermittelt. Knipex ist es wichtig, auch solchen Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht auf Anhieb einen Ausbildungsplatz finden oder Vermittlungshemmnisse haben. Auch Investitionen in die Weiterbildung haben bei Knipex einen hohen Stellenwert.
„Wir schauen jedes Jahr stolz auf unsere Mitarbeitenden, die schon länger aus dem Lernprozess raus sind, und stellen fest, wie engagiert und motiviert sie sich den neuen Lernerfahrungen stellen“, so Thorsten Herkert, Leiter Ausbildung und Technische Weiterbildung bei Knipex.
Arbeitskräftepotential
optimal nutzen
In NRW werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich mehr als 25 Prozent der Beschäftigten in den Ruhestand gehen, gleichzeitig werden deutlich weniger junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Die Landesregierung setzt sich daher dafür ein, dass das inländische Arbeitskräftepotenzial optimal genutzt wird und gleichzeitig Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland gewonnen werden. Sie bündelt und koordiniert mit der Fachkräfteoffensive NRW ihre Maßnahmen zur Fachkräftesicherung und bindet die entscheidenden Akteure des Arbeitsmarkts mit ein. Red