Mitteilung Wuppertal: Friedhelm Runge ist tot

Update | Wuppertal · Friedhelm Runge in der Nacht zu Freitag im Alter von 85 Jahren gestorben. Das teilte sein Unternehmen Emka am Mittag auch offiziell mit. Auch für den Wuppertaler SV bedeutet sein Tod eine große Zäsur. Über fast drei Jahrzehnte hat er die Geschicke des Vereins maßgeblich mitbestimmt.

Friedhelm Runge.

Foto: Andreas Fischer

Der erfolgreiche Unternehmer, der mit dem Beschlagteile-Unternehmen EMKA einen Weltmarktführer aufgebaut hatte und in den vergangenen drei Jahrzehnten als Präsident und Großsponsor die Geschicke des Wuppertaler SV mitgeprägt hat, hatte sich in letzter Zeit in der Öffentlichkeit rar gemacht. Es hieß, er sei schwer erkrankt. Beim Wuppertaler SV, der auch in dieser Saison maßgeblich von Runge und EMKA unterstützt wird, wollte man sich zum Tode Runges noch nicht äußern, bevor man mit der Familie gesprochen habe.

Gegen Mittag teilte dann das Unternehmen EMKA seinen Mitarbeitern offiziell mit, dass ihr Firmengründer, Inhaber und geschäftsführender Gesellschafter gestorben sein und bat alle, das Unternehmen in seinem Sinn weiter voranzubringen.

Runge hatte das mittelständische Unternehmen zum weltweit agierenden Konzern entwickelt mit Niederlassungen in elf Ländern. Das hatte ihm auch die finanzielle Möglichkeit gegeben, in den Wuppertaler SV über Jahre hinweg viele Millionen Mark und Euro zu stecken – als Sponsoring und als Darlehen.

Von 1991 bis 2013 hatte er als Präsident des WSV agiert, war dann nach Kritik von Fans über seine autokratische Vereinsführung zurückgetreten. Nach einer Insolvenz und der Rückstufung in die Oberliga versuchte der WSV damals ohne Runge den Neuanfang, geriet aber später wieder in finanzielle Schwierigkeiten, aus denen Runge dem WSV ab 2021 verhalf – inklusive einer zweiten Insolvenz.

Nach dem Gewinn des Niederrheinpokals 2022 setzte er alles auf einen Aufstieg in Liga drei. Der Etat von dann wieder rund zwei Millionen Euro für die erste Mannschaft wurde maßgeblich von ihm finanziert. Zu einer geplanten Ausgliederung der Lizenzspielerabteilung in eine GmbH kam es aber nur auf dem Papier. Wie mit Anteilen die EMKA im Vorgriff gekauft hatte (bei der jüngsten Jahreshauptversammlung war die Rede von einer siebenstelligen Summe) verfahren wird, gehört zu den Dingen, die noch zu klären sein werden. Genau wie eine künftige Unterstützung durch EMKA. Für diese Saison hatte Runge seine Unterstützung auf 600 000 Euro reduziert, endlich professionellere Strukturen angemahnt. Der Etat für die erste Mannschaft wurde daraufhin halbiert.

Neben dem WSV unterstützte Runge mit EMKA aber auch andere Vereine in Wuppertal und Umgebung, ist aktuell Trikotsponsor bei Rollhockey-Bundesligist RSC Cronenberg und Fußball-Landesligist Cronenberger SC, galt auch als Förderer des Boxsports. Daneben zeigte er mit Ehefrau Marita immer seine soziale Ader. Beide engagierten sich unter anderem fürs Kinderhospiz.