Brandopfer von Ludwigshafen in der Türkei beigesetzt
Die neun Opfer der Brandkatastrophe von Ludwigshafen sind am Montag in der südtürkischen Stadt Gaziantep beigesetzt worden. Etwa 2000 Menschen nahmen an der überwiegend stillen Trauerfeier auf einem Friedhof der Stadt teil.
Gaziantep (dpa). Der Bürgermeister von Gaziantep, Asim Güzelbey, rief die Türken auch in Deutschland dazu auf, sich nicht provozieren zu lassen, sondern das Ergebnis der Ermittlungen zu dem Brand abzuwarten.
Güzelbey sagte, er sei selbst nach Ludwigshafen gereist und habe sich davon überzeugt, dass die deutschen Behörden zusammen mit türkischen Ermittlern bemüht seien, die Wahrheit über die Brandursache ans Licht zu bringen. „Der Schmerz von Gaziantep ist groß“, fügte er hinzu. Der deutsche Botschafter in der Türkei, Eckart Cuntz, rief in einer Ansprache dazu auf, den Tag zu einem Zeichen der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Türken und Deutschen zu machen.
Die Leichen der vier Frauen und fünf Kinder waren in schwarzen Särgen aufgebahrt, die mit türkischen Nationalfahnen und Blumen bedeckt waren. Ein islamischer Geistlicher sprach das Totengebet. Ein Behördenvertreter rief die Menschen von Gaziantep zu Ruhe und Besonnenheit auf. Nur bei der Bestattung kam es zu einem Gedränge mit weinenden und klagenden Angehörigen.
Die Ermittlungen zur Ursache des Brandes vor einer Woche sind noch nicht beendet. Die deutschen Behörden schließen weder einen technischen Defekt noch Brandstiftung aus. Trotzdem hatten einige türkische Medien den Brand in den vergangenen Tagen bereits als ausländerfeindlichen Anschlag bezeichnet. Die Leichen waren am Sonntag mit einer Sondermaschine aus Frankfurt nach Gaziantep geflogen worden. An Bord waren auch etwa 80 Angehörige der Großfamilie, die aus Gaziantep stammt.