Dino-Show in Berlin: Rex in the City

Die Saurier in Lebensgröße begeistern vor allem kleine Kinder.

Berlin. Es gibt Fragen, die sich ein Dinosaurier-Fan vielleicht noch gar nicht gestellt hat: Will ein fauchender Tyrannosaurus Rex mit einem Maul voller spitzer Reißzähne vielleicht auch mal kuscheln? Waren langhalsige, elf Meter große Brachiosaurus-Ladys liebevolle Mütter?

Das große Gefühl gehört dazu bei der Dino-Show "Im Reich der Giganten", die gestern in Berlin Premiere hatte und nun mit einer Mischung aus Unterhaltung, Bildung, technischer Raffinesse und einer guten Portion Kitsch durch Deutschland tourt. Vom 7. bis zum 10. Januar gastieren die Dinos in der KölnArena. Tickets gibt es laut Veranstalter schon ab sieben Euro.

Die größte Freude an brüllenden und fauchenden Urtieren, die ferngesteuert durch eine Sportarena trampeln, haben ihre kleinsten Fans: Kinder um die sechs Jahre. Sie sind begeistert. Am besten gefällt ihnen der gefährliche Fleischfresser Tyrannosaurus Rex, wenn er ein dampfendes Häufchen fallen lässt - groß wie ein Fernseher. Soviel zur schlichten Dramaturgie.

Die Bühnenshow erweckt 15 Dinos zum Leben: Saurier kriechen, fressen oder kämpfen. In den kleinen Attrappen stecken Puppenspieler, die täuschend echt Tierbewegungen nachahmen. Von einer Stoffhülle umspannt und von Hydraulikschläuchen durchzogen, lassen die Giganten Muskeln und Panzerplatten spielen. Nur die kleinen Wägelchen, auf denen sie umhergezogen werden, enttarnen die Täuschung.

All die hübschen Spezialeffekte machen nicht wett, dass dieses Saurier-Theater ein sehr dünnes Textbuch hat, das größeren Kindern schnell nicht mehr reicht. Von der Show bleibt fast nur hängen, dass Dinos eben riesig waren. Kein Wort über die vielen offenen Fragen der Dino-Forscher.

So wissen diese bis heute nicht, welche Laute die vor 65 Millionen Jahren ausgestorbenen Urtiere von sich gegeben haben. Die Show nimmt sich hier die Freiheit des Kasperltheaters: Beim Kuscheln schnauft ein T-Rex leise und klimpert mit den Augen. Das gab es schon bei Elliot, dem Schmunzelmonster.