John McCain: Der lachende Dritte

Der Republikaner profitiert im Kampf um die US-Präsidentschaftswahl von der Uneinigkeit seiner Konkurrenten Obama und Clinton.

John McCain liegt im US-Vorwahlkampf nach Umfragen erstmals mit 37 zu 35 Prozent knapp vor seinen beiden demokratischen Konkurrenten. Und das, obwohl noch immer 54 Prozent der Amerikaner nach der gleichen Umfrage einen Demokraten im Weißen Haus bevorzugen.

Der Aufstieg vom Außenseiter zum gar nicht mehr so geheimen Favoriten gelang dem 71-jährigen McCain nahezu ohne jedes eigene Zutun: Seine stärksten Argumente heißen Hillary Clinton und Barack Obama.

Seit Monaten sprechen sich die beiden Demokraten gegenseitig jede Kompetenz ab, die wechselseitigen Verletzungen haben die demokratische Wählerschaft derart polarisiert, dass viele sich kaum noch vorstellen können, am Ende den "Parteifreund" aus dem anderen Lager zu wählen.

Der Profiteur ist McCain. Ein Kriegsveteran, 1967 während der "Operation Rolling Thunder" über Nordvietnam abgeschossen und nach sechsjähriger Gefangenschaft mit dem "Purple Heart", dem höchsten US-Orden, geehrt. Vielen in den USA gilt er als Held. In Vietnam sieht man das anders. Das US-Flächenbombardement "Rolling Thunder" kostete Hunderttausenden Vietnamesen das Leben.