Millionenschaden durch Unwetter in NRW

Düsseldorf. Die heftigen Gewitter vom Freitag haben inNordrhein-Westfalen einen Millionenschaden verursacht. Allein inEssen entstand nach Angaben der Polizei vom Wochenende einGesamtschaden von etwa einer Million Euro.

Für viele begann derSommerurlaub erst mit großer Verspätung.

Im Regierungsbezirk Düsseldorf mussten am Freitag zu Beginn desersten Ferienwochenendes 12 Autobahnabschnitte gesperrt werden.Ausgerechnet am verkehrsreichsten Tag des Jahres schloss auch derFlughafen Düsseldorf für knapp eineinhalb Stunden.

Besonders schlimm war es in Essen: Die Polizei meldeteHagelkörner so dick wie Taubeneier, 200 überflutete Keller undumgestürzte Bäume. Bis Samstagmittag musste die Feuerwehr 780 Malausrücken. Der Emscherdeich drohte an einer Stelle zu brechen. MitSandsäcken war die Feuerwehr im Einsatz. In ein Mehrfamilienhaus imStadtteil Borbeck schlug der Blitz ein und zerstörte den Dachstuhl,verletzt wurde niemand.

Unterstützung bekam die Essener Berufsfeuerwehr von derFreiwilligen Feuerwehr, dem THW und aus den umliegenden Städten. Insgesamt waren in der Ruhrgebietsstadt 430 Helfer im Einsatz.

Das Unwetter brachte auch den Fahrplan der Deutschen Bahndurcheinander. Herabgerissene Äste in Oberleitungen, einBlitzeinschlag an einem Bahnübergang und vom Wasser außer Gefechtgesetzte Elektronik: über 100 Züge im Raum Düsseldorf, Duisburg undEssen fuhren nicht plangemäß.Reisende am Flughafen Düsseldorf mussten Verspätungen von bis zudrei Stunden in Kauf nehmen.

Kolonnen von Putzfrauen schaufelten nachdem Gewitter das Wasser im Ankunftsbereich weg, das dort zehnZentimeter hoch stand. Um 22.40 Uhr startete am Freitagabend dieletzte Maschine. „Es sind noch alle in den Urlaub gekommen“, sagteein Flughafen-Sprecher. Am Samstag gingen die Flüge wieder pünktlichraus.

In der Landeshauptstadt waren 250 Helfer die ganze Nacht imEinsatz. „Es war turbulent“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Mehr als500 Mal mussten die Rettungskräfte in Düsseldorf ausrücken. Inmanchen Kellern stand das Wasser bis zu 1,50 Meter hoch. Betroffenwaren auch Krankenhäuser und Altenheime. Besondere Eile war in einemChemiewerk im Stadtteil Heerdt geboten, hier durften Chemikaliennicht mit Wasser in Verbindung kommen. Ein Autobahntunnel zumFlughafen war mit Wasser vollgelaufen.

In Krefeld war die Notrufnummer der Feuerwehr zeitweiseüberlastet. In der gesamten Stadt waren Keller, Tiefgaragen undStraßen überflutet. Bis zu 340 Kräfte waren im Einsatz. Die KrefelderFeuerwehr musste am Abend auch bei der eigenen Wache die Pumpenanwerfen: Der Technikraum der Leitstelle war überflutet.