Der 55-jährige Drei-Sterne-General war für den Afghanistan-Einsatz der in Münster stationierten multinationalen Truppe zunächst nicht vorgesehen, weil der Isaf-Führungsstab in Kabul zuletzt durchgängig unter amerikanischem Kommando stand. Dann durfte der gebürtige Niedersachse aus Delmenhorst doch noch an den Hindukusch: Seit Oktober ist Wieker die Nummer 3 im Isaf-Hauptquartier, als Stabschef der Nato-Schutztruppe.
Nun wird er Generalinspekteur und damit als oberster deutscher Soldat einer der engsten Berater von Verteidigungsminister zu Guttenberg (CSU). Angesichts der Debatte über den Luftschlag in Kundus Anfang September, der das Aus für seinen Vorgänger Wolfgang Schneiderhan bedeutete, dürften auf den Generalleutnant neuerlich aufreibende Zeiten zukommen. Solche Phasen kennt er gut: Als Wieker 2001 in den Bergen des Kosovos war, hatte er mal gesagt: "Das ist kein Spaziergang."