Der Heilige Vater spricht das „Wort zum Sonntag“
Am 17. September begrüßt Papst Benedikt XVI. das TV-Publikum. Doch er ist nicht der erste seltene Gast.
Düsseldorf. Gastredner sind beim „Wort zum Sonntag“ eher selten gesehen. Als ungewöhnlichster Besuch dürfte Hündin Jenny durchgehen, die einst von Pfarrer Heiko Rohrbach mit ins Studio gebracht wurde und neben ihm auf der Couch Platz nehmen durfte. Denn eigentlich darf nur ein festes Team, bestehend aus jeweils vier katholischen und evangelischen Theologen, nach den Tagesthemen das nachtaktive TV-Publikum begrüßen.
Doch am 17. September wird alles anders sein. Dann wird der Sendung eine Ehre zuteil, die bislang in der 57-jährigen Historie des Formats nur ein Mal vorgekommen ist: Der Papst wird sprechen. Benedikt XVI. (Foto) nutzt die Gelegenheit, um sich kurz vor seiner Deutschlandreise vom 22. bis zum 25. September an das deutsche Fernsehpublikum zu wenden. Vor ihm hat nur Papst Johannes Paul II. diese Gelegenheit genutzt — und das ist schon 24 Jahre her.
„Das ist sicherlich ungewöhnlich für uns in Deutschland, aber eine gute Vorbereitung auf den Besuch des Heiligen Vaters“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, am Montag. Worüber der Pontifex sprechen wird, ist noch streng geheim. Bekannt ist nur, dass er seine vierminütige Ansprache wenige Tage vor der Ausstrahlung im vatikanischen Fernsehzentrum aufzeichnen wird. Das päpstliche Wort wird dann in der Nacht auf Sonntag um 22.55 Uhr in der ARD ausgestrahlt. Vorausgesetzt natürlich, dass alles gut geht. Denn auch diese Anekdote ist in die Annalen eingegangen: Die erste Folge am 1. Mai 1954 mit dem katholischen Prälaten Klaus Mund fiel wegen eines Kabelbruchs aus — die Premiere fand eine Woche später statt, dann mit dem evangelischen Pastor Walter Dittmann.