Flugverkehr: Billigflieger Ryanair plant eine Toilettengebühr an Bord

Der Besuch des stillen Örtchens soll einen Euro kosten. Und statt drei solle es nur noch ein WC geben.

Dublin. Der Chef des irischen Billigfliegers Ryanair, Michael O’Leary, hat schon mit so manchem Marketing-Gag überrascht. Mal spricht er davon, künftig auch Stehplätze im Flugzeug anzubieten, vor gut einem Jahr schockte er seine Kunden mit dem Gedanken, künftig für die Bordtoilette Gebühren zu nehmen.

Diese fixe Idee scheint jetzt allerdings konkrete Formen anzunehmen: Der Billigflieger plane in der Tat eine Gebühr für Toilettenbesuche an Bord, schreibt die britische Zeitung "Daily Mail". Ein Euro soll für den Gang zur Toilette dann fällig sein - zahlbar im Münzschlitz an der Tür.

Doch damit nicht genug: Ryanair erwägt auch, statt drei nur noch ein WC in seine Maschinen einzubauen. So hätte eine weitere Sitzreihe im Flugzeug Platz. Derzeit werde mit dem Hersteller Boeing überlegt, ob die Kabinen künftig entsprechend gebaut werden könnten, bestätigte ein Sprecher. Würde Ryanair auf zwei Toiletten verzichten, bliebe nur noch eine für bis zu 189 Fluggäste. Entschieden sei allerdings noch nichts. Bis zum Jahr 2012 seien die Bestellungen neuer Maschinen abgeschlossen.

Ryanair sieht gleich mehrere Vorteile der Umstellung. Zum einen könnten Kosten gespart werden. Außerdem sei es bequemer für die Passagiere, die am Gang sitzen, wenn nicht ständig jemand aufsteht, um zur Toilette zu gehen, argumentiert O’Leary. Stattdessen sollen die Fluggäste animiert werden, die "Toiletten am Boden" zu benutzen. Ein Ryanair-Flug dauere im Durchschnitt ohnehin nur eineinhalb Stunden.

Doch damit nicht genug. Auch wer keine schwache Blase hat, muss bei Ryanair tiefer in die Tasche greifen. Die Gebühr für aufgegebenes Gepäck wird in den Urlaubsmonaten Juli und August von 15 auf 20 Euro pro Strecke und Gepäckstück erhöht.