Geert Wilders: Der Populist
Den Haag. Geert Wilders (50), niederländischer Rechtspopulist, muss eine empfindliche Niederlage einstecken: Laut Prognosen wurde seine anti-europäische „Partei für die Freiheit“ (PVV) bei der Europawahl, die am Donnerstag in den Niederlanden stattfand, überraschend nur Vierter.
Sie erhielt demnach knapp fünf Prozentpunkte weniger als 2009. Ergebnisse dürfen erst Sonntag Abend veröffentlicht werden, wenn in Italien das letzte Wahllokal in der EU geschlossen hat.
Es ist Wilders dritte Wahlschlappe in Folge. Sein Stern sinkt. Um trotzdem Aufmerksamkeit zu erregen, werden die Attacken radikaler. Im März wütete er in bisher beispielloser Art gegen Marokkaner. Tausende Niederländer erstatteten Strafanzeige wegen Aufhetzung und Rassismus. Empört kehrten ihm eigene Abgeordnete den Rücken — und nun offenbar auch viele Anhänger.
1998 war der einstige Versicherungskaufmann für die rechtsliberale VVD ins Parlament eingezogen. Nach dem Bruch gründete er die PVV. In seinem Propaganda-Video „Fitna“ („Prüfung“) stellte er den Islam als Quelle des Terrorismus dar. Seit zehn Jahren ist Wilders die am besten geschützte Person des Landes — nach islamistischen Drohungen. Red
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