In Sachsen läuft alles auf Schwarz-Gelb zu

Die SPD kehrt nach fünf Jahren Große Koalition in die Opposition zurück.

Dresden. In Sachsen stehen die Weichen auf Schwarz-Gelb: Die Christdemokraten können weiterregieren und werden sich aller Voraussicht nach die deutlich erstarkte FDP mit ins Boot holen - an Stelle des bisherigen Koalitionspartners SPD.

CDU-Ministerpräsident Stanislaw Tillich erklärte zwar, mit FDP, SPD und Grünen sprechen zu wollen. Doch wer den 50-Jährigen und die Union kennt, der weiß, dass diese Ankündigung nur den demokratischen Gepflogenheiten folgt. Denn auch die Bundesparteien von CDU und FDP in Berlin brauchen einen Fingerzeig für die Bundestagswahl am 27. September.

Nachdem SPD und FDP in Sachsen nahezu gleichauf sind, werden die Sozialdemokraten voraussichtlich wieder zurück auf die Oppositionsbank müssen. Fünf Jahre als Juniorpartner in der Regierung haben nicht gereicht, die Wähler von sich zu überzeugen und sich aus dem Zehn-Prozent-Ghetto zu befreien. Das Vertrauen der Wähler in den sicheren und ruhigen CDU-Kurs durch die Wirtschaftskrise wog schwerer.

Die politische Zukunft von SPD-Landeschef Thomas Jurk steht nun auf dem Spiel. Schon am Wahlabend gab es Rücktrittsgerüchte.

Auf der Oppositionsbank bleibt die Linkspartei. Auch sie muss eine bittere Pille schlucken: 20 Jahre nach dem Mauerfall ist der beständige Stimmenzuwachs für die Partei im Freistaat Sachsen versiegt.

Mit einem Vorwurf müssen die demokratischen Parteien in Sachsen leben: Sie haben es nicht geschafft, die Rechtsextremisten aus dem Landtag in Dresden zu verdrängen.