U-Bahn-Schläger legt Geständnis ab

18-Jähriger soll Mann brutal getreten und geprügelt haben.

Berlin. Er soll sein Opfer in einem U-Bahnhof bis zur Bewusstlosigkeit geprügelt und getreten haben. Zum Prozessauftakt vor dem Berliner Landgericht zeigte sich der 18-jährige Gymnasiast zutiefst beschämt: „Meine Tat ist eine Schweinerei und durch nichts zu entschuldigen“, sagte er am Dienstag in einer Erklärung.

Genau erinnern könne er sich aber an die Tritte und Schläge gegen sein zufällig ausgewähltes Opfer nicht — denn er sei betrunken gewesen. „Ich bin schockiert und entsetzt über mich selbst.“

Dem jungen Mann werden versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Mitangeklagt ist ein ebenfalls 18 Jahre alter Freund des Schülers. Auch er sagte, dass es ihm leidtue. Das Opfer — ein 29 Jahre alter Handwerker — lag bereits reglos am Boden, als ihn vier heftige Tritte am Kopf trafen. Er verlor vorübergehend das Bewusstsein und kam mit einem Schädel-Hirn-Trauma, gebrochener Nase und Prellungen ins Krankenhaus.

Der Gewaltexzess hatte bundesweit schockiert und eine neue Debatte über den Umgang mit jugendlichen Gewalttätern ausgelöst. Dass der Gymnasiast von der Untersuchungshaft verschont und nicht wegen versuchten Mordes angeklagt wurde, war öffentlich kritisiert worden. Das Opfer leidet noch heute unter den Folgen und braucht psychologische Betreuung.

Der Angreifer war auf dem Heimweg von einer Party, als er auf den Handwerker traf. Ein 22 Jahre alter Maler und Lackierer aus dem bayerischen Hirnheim hatte in jener Nacht Schlimmeres verhindert. Er ging dazwischen und zog den Schläger weg. Laut Anklage wurde der Bayer selbst von dem 18-Jährigen sowie dessen Freund geschlagen und getreten. Dieser Kumpan muss sich im Prozess wegen gefährlicher Körperverletzung sowie unterlassener Hilfeleistung verantworten. dpa