Kinderpornos: 12 000 Personen unter Verdacht
Die aktuellen bundesweiten Ermittlungen wurden durch den Hinweis eines Internetanbieters ausgelöst.
Berlin. In einer der größten Aktionen gegen Besitzer und Händler von Kinderpornografie wird derzeit bundesweit gegen mehrere tausend Verdächtige ermittelt. Der Sprecher der Berliner Polizei, Bernhard Schodrowski, bestätigte "umfangreiche Ermittlungen in einem Großkomplex". Weitere Angaben machte er zunächst nicht.
Nach Informationen des Radiosenders MDR Info gibt es insgesamt 12000 Verdächtige. Die Aktion unter dem Tarnnamen "Himmel" laufe seit mehreren Monaten. Es habe zahlreiche Beschlagnahmungs-Aktionen gegeben. Weitere Durchsuchungen seien geplant. Die Federführung der Aktion liegt bei der Staatsanwaltschaft und Polizei in Berlin.
Der Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts (LKA), Peter Burghardt, kritisierte, dass die seit Monaten geheim geführten Ermittlungen nun bekannt geworden sind. Es sei zu befürchten, dass Verdächtige Beweismittel vernichten könnten.
Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes laufen dort fast 2000 Ermittlungsverfahren. Für Sachsen-Anhalt bestätigte die Staatsanwaltschaft Halle 325 Fälle, die zum großen Teil abgeschlossen seien. Aus anderen Bundesländern gab es zunächst keine weiteren detaillierten Angaben.
Ausgelöst wurde die Operation offenbar durch die Hinweise eines Internetanbieters in Berlin. Die Firma habe auf ihren Servern einen ungewöhnlich intensiven Datenverkehr registriert, diesen analysiert und dabei festgestellt, dass es sich dort um kinderpornografische Dateien gehandelt habe. Daraufhin schaltete das Unternehmen die Polizei ein.