1,7 Prozent aller Schulstunden fallen aus

Erste Stichprobe nach fünf Jahren bringt verbesserte Ergebnisse. Beim Vertretungsunterricht steigt die Quote.

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Düsseldorf. An den Schulen in NRW fallen 1,7 Prozent des Unterrichts ersatzlos aus. Umgerechnet ist das alle zwei Wochen eine Schulstunde pro Klasse. Das hat eine Stichprobe des NRW-Schulministeriums ergeben. Eine zuletzt vor fünf Jahren durchgeführte Erhebung hatte noch einen Wert von 2,4 Prozent ergeben. In der nun vorgenommenen Stichprobe wurden zwischen 15. und 26. September 2014 insgesamt 770 Schulen zufällig ausgewählt — je 110 von jeder Schulform.

Diese konnten sich nicht vorher auf eine Überprüfung einstellen, sondern die Auswertung erfolgte erst im Nachhinein. Für Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) „bestätigt die Stichprobe, dass es an vielen Schulen sehr gute Konzepte gibt, um Unterrichtsausfall zu vermeiden.“ Der Eindruck, dass Unterrichtsausfälle in den vergangenen Jahren massiv zugenommen hätten, sei widerlegt.

Löhrmann verteidigt das Vorgehen, nur Stichproben zu nehmen und nicht etwa alle 5700 öffentlichen Schulen im Land ständig zu überprüfen. Schon die Stichprobe habe 5000 Arbeitsstunden gekostet.

Die 1,7 Prozent beziehen sich nur auf die ersatzlos ausgefallenen Stunden. Die Schulen waren im Vergleich zur fünf Jahre zurückliegenden Stichprobe offenbar besser in der Lage, Lücken organisatorisch zu schließen. Beim Vertretungsunterricht ist die Quote gestiegen: von 5,6 Prozent auf 7,5 Prozent.

Die Landeselternkonferenz (LEK) äußerte Zweifel. Die Zahl von 1,7 Prozent Unterrichtsausfall sei viel zu niedrig und stimme nicht mit Wahrnehmung und Erfahrung der Eltern überein. Lehrerverbände forderten angesichts des Unterrichtsausfalls und der Belastung durch Vertretungsstunden eine Aufstockung des Personals.