Analyse: Roter und schwarzer Filz
Die Wurzeln im Skandal um das Gründerzentrum der FH Gelsenkirchen reichen tief.
<strong>Düsseldorf. Im Unterschlagungsskandal an der Fachhochschule Gelsenkirchen werfen sich Vertreter der alten und der neuen Landesregierung gegenseitig massives Versagen vor. Die rot-grüne Landesregierung habe "gefördert auf Teufel komm ’raus", meint der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Christian Lindner. CDU-Wissenschaftsexperte Manfred Kuhmichel wirft der damaligen Wissenschaftsministerin und heutigen SPD-Fraktionschefin Hannelore Kraft vor, sie habe "völlig unkontrolliert" das Inkubatorzentrum mit Geld versorgt.
SPD und Grüne wiederum sehen ein "eklatantes Versagen" vor allem unter der Amtsführung der heutigen Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU): Sie habe bereits seit 2005 Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gehabt und dennoch nicht reagiert, sogar Mittel noch bis Juni bewilligt.
Auf der anderen Seite steht die schwarze "Münster-Connection": Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) war von 1990 bis 1995 Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Münster, arbeitete eng mit dem damaligen Münsteraner Oberbürgermeister und heutigen Regierungspräsidenten Jörg Twenhöven (CDU) zusammen. Außerdem kennen sich beide sehr gut aus der Parteiarbeit.