Atomkraft als Dynamik-Bremse
Wenn die Politik rhetorisch überzieht, gerät die Sache in den Hintergrund. Im Fall des ebenso legitimen wie durchschaubaren Versuchs von Umweltminister Gabriel, das (hoffentlich nicht radioaktiv belastete) Wasser aus dem Akw Krümmel auf die müde SPD-Wahlkampfmühle zu lenken, geht unter, was zuletzt immer mehr Forscher herausgefunden haben.
Zum einen wirkt sich die Nutzung von Atomenergie nicht mildernd auf den Strompreis aus.
Zum anderen würde eine Verlängerung der Restlaufzeiten für die noch existierenden Meiler die gerade erst entstandene Dynamik bei der Fortentwicklung erneuerbarer Energien ausbremsen. Das kann sich der dem Klimaschutz verpflichtete Standort Deutschland nicht erlauben. Ebenso wie das Festhalten an den Pro- und Contra-Diskussionen. Die Argumente sind hinreichend ausgetauscht. Ist die Laufzeit abgelaufen, gehört die Brücke abgebaut. Im Fall Krümmel sofort.
politik@wz-plus.de