Der nächste Muttertag ohne Blumen?
Im Jahr 2008 droht der Flora-Notstand: Pfingsten und Muttertag fallen auf dasselbe Datum. Die Blumenläden bleiben geschlossen.
Düsseldorf. Es ist ein seit vielen Jahren lieb gewordenes Ritual: Der Gatte und seine Kinder liefern bei der Mama ihre Blumensträuße ab, die Mutter freut sich, es gibt Kaffee und Kuchen, das Idyll ist perfekt. Das ganze heißt Muttertag, ist ein Riesen-Geschäft für die Blumenhändler und plötzlich in Gefahr.
Dabei ist weniger die Zahl der Alleinerziehenden die konkrete Bedrohung, sondern das aktuelle Ladenschlussgesetz, das CDU und FDP in NRW erlassen haben. Das verbietet den Blumen- und auch Brötchenverkauf an den hohen kirchlichen Feiertagen - also am ersten Weihnachtstag, am Oster- und am Pfingstsonntag.
Was bei den Blumenhändlern für gehörigen Aufruhr sorgt. Schon zu Ostern beklagten sie einen Umsatzeinbruch von 25 Prozent auf den Monat gerechnet. Am Ostermontag kamen kaum Kunden, am Sonntag standen viele vor verschlossener Türe.
Der wahre Blumen-Gau droht aber im kommenden Jahr. Dann nämlich fällt der Muttertag auf Pfingstsonntag - nach derzeitigem Recht müssten Kinder und Gatten entweder schon am Samstag Rosen oder Nelken kaufen (und welke Blüten in Kauf nehmen) oder auf Trockensträuße zurückgreifen.
Weil das aber nicht sein soll, wollen SPD und Grüne im NRW-Landtag das neue Gesetz gleich wieder kippen. Auch die FDP rückt zumindest verbal von dem selbst verursachten Flora-Desaster ab. Nur die CDU bleibt hart: "Der höchste Feiertag bleibt geschützt", hieß es gestern im Wirtschaftsausschuss des Landtags.
Ganz andere Überlegungen hat unterdessen der Einzelhandelsverband angestellt. Der Muttertag solle in Deutschland im Jahr 2008 um eine Woche auf den 4. Mai vorverlegt werden. Doch auch das geht nicht: Die Kalenderverlage haben ihr Veto eingelegt: Die neuen Kalender sind schon gedruckt. Denn manche Dinge stehen einfach fest.