Eine Stiftung auf Werbetour
Der Auftritt beim CDU-Kongress als „Partner“ sorgt für Wirbel. Vom Land gibt es einen Zuschuss.
Düsseldorf. Groß und prächtig prangten die Namen der Sponsoren von der Tafel beim Zukunftskongress der NRW-CDU, der am Freitag im Düsseldorfer Kongresszentrum stattfand. Die Deutsche Bank fand sich da wieder (Chef Josef Ackermann war schließlich Stargast), T-Mobile, die KPMG-Beratungsgesellschaft oder der Entsorgungsmulti Remondis waren als "Partner" ausgewiesen. Und - ganz am Ende - auch die Sportstiftung NRW. Das sorgt intern für Wirbel.
Die Arbeit der Stiftung, die laut Satzung überparteilich zu agieren hat, besteht in der Förderung des Leistungssports. Unterstützt werden Trainerausbildung sowie Eliten- und Talentförderung. Das kostet Geld, neben dem Stiftungskapital von mehr als fünf Millionen Euro ist die Einrichtung auf die direkten oder indirekten Gelder aus dem Landes-Etat angewiesen.
"Deswegen haben wir uns auch beim CDU-Zukunftskongress präsentiert. Es ist völlig korrekt, wenn wir unter den Sponsoren aufgeführt wurden. Ich gehe da nur hin, wenn wir auch erwähnt werden", sagte Speck, ehemaliger führender Ministerialer der CDU-geführten Bundesregierung. Er verstehe seinen Job darin, auch und gerade bei der Politik für die Arbeit der Stiftung zu werben. Berührungsängste habe er dabei nicht. "Ich gehe zu allen Fraktionen." Der Auftritt bei der CDU sei allerdings als Parteiveranstaltung eine Premiere: "Aber ich bin ja auch erst ein Jahr im Amt."
Geschadet hat der Stiftung der Einsatz nicht. Die schwarz-gelbe Landesregierung gewährte am Freitag jene eine Million Euro Zuschuss, die Speck zuvor in Schreiben an Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der auch Landesvorsitzender seiner Partei ist, und andere Politiker gefordert hatte. Aber laut Speck hat das eine nichts mit dem anderen zu tun: "Wir sind alle eine große Sportlerfamilie."