Gentechnik wäre das Ende des Biolandbaus
Grüne wollen Gen-Anbau aus NRW verbannen.
Düsseldorf. "Ein Nebeneinander von gentechnisch veränderter und gentechnikfreier Landwirtschaft funktioniert nicht. Gentechnik bedeutet das Ende des Biolandbaus." Das sagt Saatgut-Züchter Percy Schmeiser, und er spricht aus Erfahrung. Seine eigenen Rapsfelder in Kanada wurden vermutlich durch die Bestäubung von Insekten mit gentechnisch veränderten Pollen verunreinigt. Am Mittwoch war der Träger des alternativen Nobelpreises auf Einladung der Grünen-Landtagsfraktion in Düsseldorf.
Die Grünen wollen, dass NRW ähnlich wie Österreich zur gentechnikfreien Zone erklärt wird. Zurzeit gibt es laut dem parlamentarischen Geschäftsführer Johannes Remmel noch ein Feld mit "Gen-Mais" in NRW. Die Gefahr, dass sich gentechnisch verändertes Saatgut über die Bestäubung von Bienen oder den Wind unkontrolliert ausbreitet, ist nach Einschätzung der Grünen hoch.
In Kanada, so Schmeiser, habe die Ausweitung der Gentechnik zu deutlich höherem Einsatz von Pestiziden geführt. Da sich unterschiedlich verändertes Saatgut miteinander gekreuzt habe, seien multiresistente Pflanzen entstanden. Auch Honig sei verunreinigt worden.
Ein Sprecher des Saatgut-Herstellers Monsanto sagte unserer Zeitung, Raps und Mais seien nicht vergleichbar. "Alle Studien belegen, dass beim Mais zwischen den Feldern ein Abstand von zehn Metern ausreicht." In der Regel gelten in Deutschland um Feldern mit gentechnisch verändertem Mais Mindestabstände von 150 Metern.