Gewalt: Altstadt-Hooligans greifen gezielt Polizisten an

Aggressive Gruppen mit bis zu 100 Leuten fallen in Düsseldorfs Kneipenviertel ein. Die Täter sind meistens betrunken.

Düsseldorf. Es ist ein neues Phänomen, und es greift um sich: Gruppen gewaltbereiter Jugendlicher und junger Erwachsener treffen sich in der Düsseldorfer Altstadt und suchen Konflikte. Miteinander - aber auch zunehmend mit den Ordnungshütern.

Die Polizisten der Altstadtwache schlagen jetzt Alarm. In einem internen Bericht an das Polizeipräsidium schildern sie, wie sie auf ihren Streifen beleidigt, angespuckt und körperlich angegriffen werden.

"Diesen Bericht gibt es", bestätigt Polizeisprecher Wolfgang Rodax. "Er wurde von Altstadt-erfahrenen Dienstgruppenleitern erstellt." Im Präsidium nehme man das Problem sehr ernst.

Es geht dabei um Gruppen von 20 bis 100 Menschen, die zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen gezielt Streit suchen. Sie rotten sich plötzlich in der Altstadt zusammen, sind meist betrunken. "Das ist nicht planbar", sagt Rodax.

Der Bericht der Altstadtpolizisten schildert exemplarisch zwei Wochenenden im November. Rodax: "Das ist normalerweise ein toter Monat." Jetzt wurden allein an einem der Wochenenden 50 Junggesellenabschiede in der Düsseldorfer Altstadt gefeiert. Auch diese Gruppen könnten nach reichlichem Alkoholgenuss aggressiv werden.

Auffällig ist aber vor allem die hohe Zahl von Übergriffen auf die Sicherheitskräfte. "Das Aggressionspotenzial gegenüber den Polizisten ist gestiegen", sagt Rodax. "Die Beamten stehen manchmal mit dem Rücken zur Wand." Denn die pöbelnden Gruppen sind einer Streife oft zahlenmäßig überlegen. Die Polizei sucht jetzt nach Lösungen. Wahrscheinlich ist, dass die Zahl der Ordnungshüter drastisch erhöht wird.