Klinik-Skandal weitet sich immer mehr aus

Der Essener Chefarzt Christoph Broelsch soll vor allem krebskranke Patienten um eine Spende auf ein so genanntes Drittmittelkonto gebeten haben. Er selbst hat versichert, dass er sich nicht persönlich bereichert habe und das Geld Forschungs- und Lehrprojekten zugeleitet habe.

Düsseldorf. Der Organtransplantations-Skandal um den Essener Chefarzt Christoph Broelsch nimmt immer größere Dimensionen an. Insgesamt gebe es nun bereits 80 Verdachtsfälle, sagte gestern ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Hochschulministeriums.

Rund die Hälfte der 80 Verdachtsfälle gehen auf staatsanwaltschaftliche Ermittlungen zurück. Die anderen 40 Fälle wurden von ehemaligen Patienten oder deren Angehörigen gemeldet, so der Ministeriumssprecher. Die Staatsanwaltschaft untersucht auch verdächtige Kontobewegungen.

Stückradt betonte mehrfach, dass es sich bisher beim Broelsch-Komplex um einen Einzelfall handelt. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass es an anderen Uni-Kliniken eine ähnliche Praxis - also Operation oder Spenderorgan gegen Bargeld - gegeben habe. Alle Hinweise von Patienten beträfen derzeit ausschließlich Broelsch und die Uni-Klinik Essen.