Künstler kritisieren Umgang mit WestLB-Kunst - Uecker: „Schande“

Düsseldorf (dpa). Kurz bevor der von der Landesregierung berufene "Runde Tisch" sich des Themas annimt, haben die beiden renommierten ZERO-Künstler Günther Uecker (84) und Heinz Mack (83) den drohenden Verkauf der Kunstsammlung der zerschlagenen ehemaligen Westdeutschen Landesbank scharf kritisiert.

Für Günther Uecker ist der Umgang mit landeseigener Kunst in Nordrhein-Westfalen eine „Schande“.

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Uecker nannte den Umgang mit landeseigener Kunst in Nordrhein-Westfalen eine „Schande“.

Die Bilder seien kulturelle Zeugnisse des 20. Jahrhunderts und in Besitz der Allgemeinheit übergegangen, sagte Uecker am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Vorfeld seiner Ausstellung in Düsseldorf. „Die Bilder jetzt zu veräußern, um finanzielle Missstände, die man selber erzeugt hat, damit auszugleichen, ist eine Schande.“

Mack sprach von „Ausverkauf“ der Kunst. „Politiker haben eine Autonomie und Eigendynamik entwickelt, die sie zu unverantwortlichen Taten verleitet“, sagte der in Mönchengladbach lebende Künstler in einem Interview der „Rheinischen Post“.

Die landeseigene WestLB-Nachfolgegesellschaft Portigon will knapp 400 Kunstwerke im Zuge der Abwicklung der Bank verkaufen. Die rot-grüne Landesregierung wollte am Donnerstagnachmittag bei einem „Runden Tisch“ mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur über Wege beraten, die Sammlung für NRW zu sichern.

Bereits die Versteigerung von zwei Warhol-Bildern des Casino-Betreibers Westspiel hatte einen Proteststurm ausgelöst. Das Unternehmen ist eine Tochter der landeseigenen NRW-Bank.