Leverkusener Rheinbrücke: NRW steht vor einem Baustellen-Marathon
Schwierige Zeiten für Pendler — bis zum Neubau der A1-Brücke müssen alle anderen Großbaustellen abgewickelt sein.
Düsseldorf. Den Autofahrern in Nordrhein-Westfalen steht eine Zerreißprobe besonderen Ausmaßes bevor: Bis zum Neubau der maroden Leverkusener A1-Brücke sollen sämtliche große Sanierungsmaßnahmen auf den Umleitungsstrecken abgewickelt sein. „Wir müssen die Umfahrungsstrecken so leistungsfähig wie nur möglich ausbauen“, sagte am Dienstag NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD).
Denn diese Strecken müssen den Belastungen garantiert standhalten, um einen vollständigen Verkehrskollaps im Land zu verhindern, wenn der Verkehr durch den Brücken-Neubau großräumig umgeleitet wird. Das bedeutet: Bis zum Leverkusener Baustart Mitte 2017 werden in unserer Region bis zu sieben Großbaustellen parallel bearbeitet.
Allein zum Ende dieses Jahres wird es an fünf Knotenpunkten gleichzeitig zu Beeinträchtigungen kommen, etwa durch den achtstreifigen Ausbau der A3 zwischen Leverkusen und Köln/Mülheim sowie durch die Grundsanierung der A542 zwischen Kreuz Monheim-Süd und Langenfeld.
Parallel dazu wird die marode Rheinbrücke weiterhin durch Verschraubungs- und Nietungsmaßnahmen stabilisiert. Bis zu 15 Millionen Euro fließen noch in das Bauwerk, bevor es ab Mitte 2017 bis zum Jahr 2023 vollständig durch einen Neubau ersetzt wird. Das ist laut Verkehrsminister dringend nötig, damit zumindest Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen weiterhin über die alte Brücke fahren können. Groschek warnt: „Niemand kann garantieren, dass die A1-Brücke bis zur Fertigstellung der neuen Brücke hält.“ Gleichzeitig räumt er ein: „Es gibt keinen Plan B.“
Forderungen des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters, wonach schnellstmöglich wieder Lastwagen über die Brücke fahren sollen, erteilte Groschek eine Absage. Der Wunsch sei zwar aus Sicht der Kölner verständlich, da sie vermehrt mit Schwerlastverkehr in der Innenstadt zu kämpfen hätten. Entsprechende Pläne gebe es aber derzeit nicht.
Eine Baustellenkarte und viele weitere Informationen über die geplanten Großbaustellen finden Sie in der Mittwochsausgabe der Westdeutschen Zeitung.