Nordrhein-Westfalen verzichtet auf US-Töne für die Polizei

Die Signale von Polizeiwagen in Deutschland werden vielfältiger: In zunächst sechs Bundesländern sollen rote Lichteffekte und Heultöne wie in den USA dazukommen. Nordrhein-Westfalen sieht keinen Grund dafür.

Düsseldorf (dpa). Nordrhein-Westfalen will seine Streifenwagen nicht mit neuen Signaltönen nach US-Vorbild und roten Lichteffekten nachrüsten. Die Polizei habe genügend Möglichkeiten vom Blaulicht bis zu Lichthupe und Martinshorn, um auf sich aufmerksam zu machen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.

Damit gehört NRW zu den fünf von 16 Bundesländern, die vorerst keinen Grund für die Einführung sehen, fünf Bundesländer wollen eine Einführung prüfen. Vorerst sechs Bundesländer wollen die Zusatztechnik ergänzend zum bekannten Blaulicht nutzen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Ministerien und Polizeibehörden.

Neben Vorreiter Hessen, wo die neuen Signale bereits eingesetzt werden, planen dies Rheinland-Pfalz, Baden- Württemberg, Thüringen, Schleswig-Holstein und Berlin.

Die Einführung der Zusatztechnik ist mit einer seit 1. August geltenden bundesweiten Rechtsgrundlage möglich. Ob sie davon Gebrauch machen, entscheiden die für die Polizei zuständigen Länder aber selbst. Die neuen Signale sollen für mehr Aufmerksamkeit sorgen und das Anhalten vorausfahrender Autos für Polizisten erleichtern.

Zulässig sind an Streifenwagen nunmehr auch nach vorn gerichtete Leuchten für rotes Blinklicht. Der heulende Sirenenton - ähnlich wie von US-Polizeiautos bekannt - darf nur zusammen mit dem roten Blinklicht für solche Anhaltemanöver aktiviert werden.