Schulen in NRW: Wie viele Stunden wirklich ausfallen
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will ab August den Unterrichtsausfall wöchentlich und von jeder Schule genau erfassen lassen.
Düsseldorf. Jede öffentliche Schule in NRW muss ab dem kommenden Schuljahr ihren Unterrichtsausfall digital erfassen und die Werte wöchentlich ans Schulministerium übermitteln. Dazu werde den Einrichtungen zum Beginn des neuen Schuljahres eine spezielle Software zur Verfügung gestellt, sagte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Dienstag. Im Haushalt sind für den Verwaltungsaufwand 183 zusätzliche Stellen vorgesehen.
Ein umfassender Jahresbericht über die Ergebnisse kann laut Gebauer erst nach Ablauf des kommenden Schuljahres erstellt werden. Von 2019/20 an will das Ministerium dann aber die Ergebnisse alle drei Monate auf seiner Internetseite veröffentlichen. Dann wird schulgenau für Eltern und Schüler ablesbar sein, an welchen Schulen besonders viel (oder wenig) Unterricht ausfällt. „Wir wollen aber keine Schule an den Pranger stellen“, sagte Gebauer. Vielmehr solle Unterrichtsausfall auf Grundlage verlässlicher Daten gezielt bekämpft werden.
Bisher hatte es nur stichprobenartige Erhebungen in größeren Abständen gegeben. Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) kritisierte die Erfassung des Unterrichtsausfalls. Das löse nicht das Problem. Wenn es nicht ausreichend Personal gebe, fielen Stunden eben aus. „Wir wünschen uns Unterstützung für mehr Unterrichtsversorgung und keine weiteren bürokratischen Aufgaben“, erklärte der VBE-Landesvorsitzende Stefan Behlau.