Hundert-Tage-Bilanz Servicestellen für Facharzttermine: Laumann kritisiert Wildwuchs

Berlin (dpa). Die Terminservicestellen der Ärzteschaft haben in den ersten hundert Tagen ihres Bestehens mehr als 31 000 Facharzttermine vermittelt. Das berichtete die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am Mittwoch in Berlin.

Zwischenbilanz bei den Servicestellen für Facharzttermine - und noch immer sind sich die Beteiligten uneins.

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19 000 solche Termine seien über ein einheitliches Internetangebot von elf Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) vermittelt worden, die übrigen über andere Systeme der sechs weiteren Vereinigungen.

KBV-Chef Andreas Gassen bezweifelte erneut, dass die Stellen gebraucht werden. Immerhin gebe es mehr als 550 Millionen Behandlungsfälle im ambulanten Sektor pro Jahr. Der Bundespatientenbeauftragte Karl-Josef Laumann hingegen sieht einen Bedarf und kritisierte „einen ziemlichen Wildwuchs“ bei den Stellen. Eine telefonische Erreichbarkeit von nur zwei Stunden am Tag, wie dies in Brandenburg der Fall sei, reiche nicht aus, sagte Laumann der „Rheinischen Post“.

Seit dem 25. Januar können sich gesetzlich Versicherte von einer der 17 regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen innerhalb von vier Wochen einen Termin beschaffen lassen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Dafür brauchen Kassenpatienten allerdings eine ärztliche Überweisung mit einer Codenummer. Der Gesetzgeber hatte die Ärzte zur Einrichtung der Servicestellen verpflichtet.