Sozialbericht: Jedes vierte Kind in NRW wächst in Armut auf
Fast jedes vierte Kind in Nordrhein-Westfalen wächst in Armut auf. Das besagt ein vom Landessozialministerium veröffentlichter Bericht. Die Verbände fordern eine Anhebung der Regelsätze beim Hartz-IV-Gesetz.
Düsseldorf. Nahezu jedes vierte Kind in Nordrhein-Westfalen wächst in Armut auf. Das geht aus dem Sozialbericht hervor, den Landessozialminister Karl-Josef-Laumann (CDU) gestern vorstellte.
Mittlerweile müssen laut Statistik rund 2,6 Millionen Menschen in NRW als arm gelten. Sie verfügen mit 615 Euro über weniger als 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens. In solchen Familien leben 815 000 Kinder.
Für ein zehnjähriges Kind bekommt ein Hartz-IV-Haushalt 207 Euro im Monat. Darin enthalten ist nach der Berechnung das Geld für Lebensmittel, Kleidung, anteilige Kosten für Möbel- und Haushaltsgeräte, Gesundheitspflege, Bildung, Sportverein, Kultur und Freizeit.
Pro Tag bleiben demnach noch 2,55 Euro fürs Essen - Frühstück, Mittagessen und Abendessen.
Der Regelsatz sieht hier 3,65 Euro pro Monat vor - vom Hausschuh bis hin zu Sportschuhen.
Hier sind 1,36 Euro im Monat vorgesehen. Damit müssten zum Beispiel Kino, der Zoobesuch oder auch der Sportverein bezahlt werden. Viele Kommunen haben hier schon einen Sozialpass mit ermäßigten Tarifen eingeführt.
Für Stifte, Hefte und Zeichenblöcke wurde in den Behörden ein rechnerischer Bedarf von 1,33 Euro im Monat errechnet.