Streit um Rolle der Realschule
In NRW ist eine Debatte über die künftige Rolle der Realschulen im Bildungssystem entbrannt.
Düsseldorf. Der Realschullehrerverband forderte gestern, Jugendlichen aller Schulformen die Chance zu geben, die Hochschulreife zu erlangen. Dazu sollen Realschulen um zwei Jahre sowie sogenannte Aufbauschulen (Haupt- und Gesamtschulen) um drei Jahre aufgestockt werden. Verbands-Vorsitzender Ulrich Brambach fordert "drei gleichberechtigte Säulen mit klaren Profilen". Das Gymnasium solle seine wissenschaftsorientierte Ausrichtung weiterentwickeln, die Realschule müsse ihr berufsorientiertes Profil schärfen. Die Aufbauschule solle "Risikoschülern erfolgreiche Laufbahnen eröffnen".
Der NRW-Philologenverband lehnt das ab: "Die wünschenswerte Schärfung der Profile erreicht man nicht über eine Anpassung der Schulformen", betonte Verbandschef Peter Silbernagel. Eine Verlängerung der Ausbildungszeiten diene niemandem, man werde "jede Entwertung des Abiturs bekämpfen".