Gelsenkirchen Untersuchungsausschuss zur Heimaffäre nimmt Arbeit auf
Die Gelsenkirchener Politiker machen ernst bei der Heimkindaffäre. Ein Ausschuss beschäftigt sich mit Unregelmäßigkeiten bei der Unterbringung in Ungarn.
Gelsenkirchen (dpa). Der Untersuchungsausschuss zur Gelsenkirchener Heimaffäre startet am Freitag (11.00) zu seiner ersten Aufklärungsrunde. Zum Auftakt steht ein Sachstandsbericht im Vordergrund.
Die Politiker wollen angebliche Machenschaften bei der Unterbringung von Heimkindern in Ungarn untersuchen. Vor allem will der Ausschuss die Rolle des ehemaligen Leiters des Gelsenkirchener Jugendamtes klären. Er und sein Stellvertreter hatten 2004 eine Firma zur Betreuung von Kindern in Ungarn gegründet. Laut einem Bericht des ARD-Magazins „Monitor“ sollen sie für eine Überbelegung eines Heims in Gelsenkirchen gesorgt haben, von wo aus Kinder nach Ungarn geschickt wurden. Ein pädagogisches Konzept habe gefehlt. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe.
Der Ausschuss besitzt nicht die Rechte wie ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss auf Bundes- oder Landesebene. Er kann nur aufklären. Die strafrechtlichen Belange muss die Staatsanwaltschaft Essen aufarbeiten.