Zahl der Studienanfänger in NRW auf Rekordniveau

Anstieg um 6,7 Prozent zum Wintersemester.

Düsseldorf. Die Zahl der Studienanfänger ist zum Wintersemester 2009/2010 auf einen Rekordstand geklettert. Nach den am Montag vorgestellten vorläufigen Daten schrieben sich rund 78 000 Erstsemester an den 67 Hochschulen in NRW ein. Das sind 4700 oder 6,7Prozent mehr als im Wintersemester 2008/2009. Insgesamt gibt es derzeit 494 000 Studenten an den Universitäten und Fachhochschulen des Landes - knapp 15 000 oder gut drei Prozent mehr als im vergangenen Jahr.

In den sogenannten Mint-Fächern (Mathematik, Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie technische Disziplinen) stieg die Zahl der Studienanfänger um mehr als siebenProzent im Vergleich zum vergangenen Wintersemester. Nordrhein-Westfalens Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) sagte, dass sich mittlerweile mehr als ein Drittel der Erstsemester für eines dieser Fächer entscheide. Dies sei mit Blick auf den Fachkräftemangel in diesen Bereichen "eine gute Nachricht".

Der Minister führte den Anstieg der Studienanfängerzahlen darauf zurück, dass das Studium "immer attraktiver", der Studienerfolg "planbarer" werde. Dies zeige auch der im Vergleich zu der Zahl der Schulabgänger überproportionale Anstieg der Erstsemester: Danach kletterte die Zahl der Schulabsolventen mit Hochschulreife nur um rund ein Prozent gegenüber dem Vorjahr. Keinen Zusammenhang sieht Pinkwart dagegen zwischen der angespannten Lage auf dem Lehrstellenmarkt und dem Anstieg der Studienanfängerzahlen. Hier gebe es kein "Ausweichverhalten".

Das neue Wintersemester ist das mittlerweile sechste Semester, in dem die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen Studiengebühren von ihren Studenten verlangen können. Von den 36 staatlich finanzierten Hochschulen machen davon 31 Gebrauch. Die Gebühren spülen ihnen über das gesamte Jahr gesehen rund 280 Millionen Euro zusätzlich in die Kassen - neben den etwa drei Milliarden Euro an staatlicher Finanzierung. Mit den Zusatzeinnahmen sollen sie die Studienbedingungen und die Lehre verbessern.

Derweil ist die Zahl der Studiengänge mit Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus) weiter rückläufig. Für die Erstausbildung - Bachelor- und Staatsexamensstudiengänge - sei die Zahl seit 2005 von 700 auf derzeit 615 gesunken. Ihr Anteil am gesamten Studienangebot beträgt nach Angaben von Pinkwart 31 Prozent gegenüber etwa 44 Prozent im Jahr 2006.