Straßenbilder: Google Street View startet mit 20 deutschen Städten

Bis Ende des Jahres stellt das Unternehmen Ansichten ins Netz – unter anderem aus Düsseldorf und Wuppertal.

Berlin. Trotz anhaltender Kritik drängt der US-Konzern Google mit seinem Straßenansichtsdienst Street View nach Deutschland: Bis zum Jahresende sollen die Straßenzüge der 20 größten deutschen Städte im Netz abrufbar sein, darunter Düsseldorf, Wuppertal, Duisburg, Essen, Köln und Bonn. Das teilte das Unternehmen gestern mit.

Der Deutschlandstart war ursprünglich für Anfang 2009 geplant, doch Proteste von Datenschützern sorgten dafür, dass Google bei der Privatsphäre nachbessern musste: Hausbesitzer und Mieter sollen nun ab der kommenden Woche mit einem Online-Formular die Gelegenheit bekommen, ihr Gebäude unkenntlich zu machen. Die Bilder werden dann mit einer speziellen Technik unkenntlich gemacht, so dass sie nur noch schemenhaft zu sehen sind.

Der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar kritisierte die Einführung als überstürzt. "Die Leute wissen gar nicht, was sie da erwartet", sagte er. Daher sei es nicht sinnvoll, die Zeit für Widersprüche vor dem Start des Kartendienstes so knapp zu befristen. Auch sei bislang keine telefonische Hotline für Anfragen von Bürgern geplant.

Die Bearbeitung der Widersprüche werde einige Wochen in Anspruch nehmen, sagte Google-Sprecherin Lena Wagner. Danach werde das Angebot online gestellt. "Wir hoffen, dass dies im November der Fall sein wird." Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) sagte: "Ich werde mir jetzt genau ansehen, ob sich das Verfahren in der Praxis bewährt." Sie gehe davon aus, dass Google sein Versprechen einhalte, Street View erst frei zu schalten, wenn sämtliche Widersprüche berücksichtigt worden seien.

Google hat Street View 2007 zuerst in den USA gestartet. Das erste europäische Land mit dem in Google Maps integrierten Dienst war Frankreich. Deutschland wird das 24. Land, in dem dieses Angebot eingeführt wird.