Studie belegt – nur jeder siebte Deutsche lebt gesund
Gesellschaft: Ehemalige Hauptschüler ernähren sich bewusster als Akademiker. Das hat die Kölner Sportuni ermittelt.
Köln. Nur jeder siebte Deutsche lebt rundum gesund. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Kölner Sporthochschule hervor, die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Bei der Befragung von 2500 Bundesbürgern erreichten lediglich 13,9 Prozent alle Mindestanforderungen. Dabei waren körperliche Aktivität, gesunde Ernährung sowie die Vermeidung von Stress, Nikotin und übermäßigem Alkoholkonsum gefragt.
Am besten schnitt Mecklenburg-Vorpommern ab, wo 19,8Prozent alle Kriterien erfüllten. Hier hätten die Menschen im Alltag relativ viel Bewegung und seien weniger gestresst als in anderen Bundesländern, erklärte der Studienleiter Ingo Froböse von der Sporthochschule. Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit einer Quote von lediglich 7,9 Prozent. Zudem zeigen die Zahlen der Forscher, dass der Anteil der Frauen mit einem rundum gesunden Lebenswandel fast doppelt so hoch ist wie der der Männer.
Als Hauptdefizite machte die von der Krankenversicherung DKV in Auftrag gegebene Studie vor allem fehlende Bewegung und eine mangelhafte Ernährung aus: Gut jeder Zweite ernähre sich nicht ausgewogen, jeder Dritte esse nicht täglich Obst und Gemüse, erklärte Froböse. "Der Briefträger in Garmisch-Partenkirchen muss abends nicht mehr ins Fitnessstudio", so Froböse. Fünf Mal je 30 Minuten Bewegung in der Woche seien wünschenswert.
Die Studie räumt zudem mit einem Vorteil auf. Denn nach dieser Erhebung leben Ex-Hauptschüler deutlich gesünder als Akademiker, da sie sich mehr bewegten und maßvoller Alkohol tränken als Menschen mit Hochschulabschluss. Allerdings rauchen Hauptschüler mehr.