Wahl: Politischer Streit um die beste Bildung
Die Programme von CDU, SPD, FDP und Grünen unterscheiden sich vor allem in der Frage der Schulstruktur.
Düsseldorf. Es ist ein Thema, das fast jeden in Nordrhein-Westfalen betrifft: Schüler und Studenten, Eltern und Großeltern, Lehrer und Professoren verfolgen im nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf sehr genau, welche Positionen die Parteien in Sachen Bildungspolitik einnehmen.
Und auch innerhalb der politischen Auseinandersetzung ist es eine der wichtigsten und oft auch sehr emotional geführten Debatten, wie nicht zuletzt das TV-Duell zwischen Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und seiner SPD-Herausforderin Hannelore Kraft zeigte.
Dabei konzentriert sich die Auseinandersetzung im Wahlkampf vor allem auf die Frage der Schulstruktur. Die CDU hält als einzige im Landtag vertretene Partei am gegliederten Schulsystem fest (siehe Grafik). Sie warnt davor, dass eine große Strukturreform zu einem Schulkampf in Nordrhein-Westfalen führen könnte - mit negativen Auswirkungen auf alle Beteiligten - und setzt auf Reformen innerhalb des bestehenden Systems.
SPD und Grüne streben dagegen - mit unterschiedlichen Modellen - ein gemeinsames Lernen aller Kinder in einer Schulform an. Beide Parteien argumentieren, dass nur in einem solchen sogenannten integrativen Schulsystem alle Kinder gleich gut gefördert werden könnten. Dieses System sei zudem sozial gerechter.
Die FDP schlägt den Mittelweg vor: Sie will Kommunen die Möglichkeit eröffnen, Haupt-, Real- und Gesamtschule zusammenzulegen - die neue Schulform nennt sie regionale Mittelschule.