Was sagt uns die Kleidung der Kanzlerin?

Prominent Malte Spitz war bisher nicht bekannt. Nun ist der grüne Netzpolitiker berühmt, weil er den Entwurf des Koalitionsvertrages ins Internet gestellt hat. 75 000 Mal wurde er heruntergeladen.

Das frustrierte auch die schwarz-roten Top-Verhandler. Einer verriet jetzt, ihm sei gesagt worden: „Wenn Du mir den Entwurf nicht gibst, lade ich mir den bei den Grünen runter.“ Das sei „nicht schön“ gewesen. Aber was ist bei Koalitionsverhandlungen schon schön?

Wartezeit Spitzenpolitiker der großen Runde sah man Dienstagnacht im Willy-Brandt-Haus auf den Treppen hocken. Andere guckten Fußball, wie Verteidigungsminister Thomas de Maizière. Um die Spitzenkräfte bei Laune zu halten, griff die kleine 15er-Runde aus Parteichefs, Generalsekretäre und besonders wichtigen Unterhändlern zu einem Trick: Ab und an ging einer raus und erzählte dem ein oder anderen etwas zu seinem Lieblingsthema. Mitunter meldeten sich Wartende selbst per SMS: „Kann ich jetzt gehen?“

Kleiderschrank Angela Merkel wählt ihre Kleidung mit Bedacht. Sie hat mal verraten, dass sie morgens vor ihrem Kleiderschrank steht und auf die Farbe ihres Jackets achtet. Am Tag der Präsentation des Koalitionsvertrages kam sie ausgerechnet in Grün. Ein Zeichen? Falls die SPD dem Vertrag nicht zustimmt? „Grün ist die Farbe der Hoffnung, also vielleicht hat es doch auch damit etwas zu tun“, erklärte Merkel hinterher lapidar.