Bauen: Darauf müssen Sie achten
20 bis 25 Prozent der Gesamtkosten sollten durch Eigenkapital gedeckt sein.
<strong>Düsseldorf. Der Kauf einer Immobilie ist mit langjährigen finanziellen Verpflichtungen verbunden. Da muss alles richtig geplant werden. Ganz wichtig: Die Finanzierung muss sorgfältig aufgebaut sein. Das Problem: Für jede Immobilie sind hunderte von Finanzierungsmöglichkeiten denkbar. Allein durch die Einbindung von öffentlichen Mitteln ergibt sich eine Vielzahl von zusätzlichen Varianten. Entscheidend ist, welches Konzept letztlich am besten zur individuellen Situation passt. Das herauszufinden, ist ohne fachkundige Hilfe oft nicht zu leisten.
Besteht Klarheit über die Gesamtkosten des Objekts und ist geprüft, wieviel Eigenkapital eingebracht werden kann, beginnt die Suche nach der günstigen Finanzierung. Hier kann zum Beispiel die Verbraucherzentrale helfen. In der Regel wird in das Finanzierungskonzept ein individueller Mix aus Eigenkapital, Bank- oder Hypothekendarlehen, Bauspardarlehen, Kapitallebensversicherung, Privat- bzw. Arbeitgeberdarlehen und auch mögliche Fördermittel eingebunden. Eigenkapital ist für Selbstnutzer das Fundament einer soliden Baufinanzierung. 20 bis 25 Prozent der Gesamtkosten sollten schon vorhanden sein.
Ein Bausparvertrag ist durch das zinsgünstige Darlehen die preiswerteste Variante für einen Teil der Finanzierung. Am besten ist es, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist. Ansonsten sollte geprüft werden, ob Sonderzahlungen oder eine Zwischenfinanzierung im konkreten Fall in Betracht kommen könnten.
Den größten Anteil an der Finanzierung hat meist das Annuitätendarlehen. Es zeichnet sich durch gleich bleibende Raten aus Zins und Tilgung über den Zeitraum aus, für den die Zinsen festgelegt werden. Möglich sind zum Beispiel fünf, zehn oder mehr Jahre. Viele Institute bieten auch Laufzeiten von 15 oder 20 Jahren an, die mit einem geringen Zinsaufschlag belegt werden. Zinsbindungen von über zehn Jahren haben den Vorteil, dass zehn Jahre nach Auszahlung des Kredites der Vertrag mit einer Frist von sechs Monaten gekündigt werden kann, um günstige Zinsen zu sichern. Dieses Kündigungsrecht hat aber nur der Kreditnehmer, nicht der Kreditgeber.
Wer es sich leisten kann, sollte statt eines üblichen Tilgungssatzes von einem Prozent besser 1,5, zwei oder drei Prozent Tilgung im Kreditvertrag für seine selbstgenutzte Immobilie vereinbaren. Gepaart mit einer langen Zinsbindung können die Finanzierungskosten erheblich gesenkt werden. Bei einem Prozent anfänglicher Tilgung muss rund das zweieinhalbfache des ursprünglichen Kreditbetrages zurückgezahlt werden. Wer sich keine höhere Monatsbelastung leisten kann, sollte auf jeden Fall kostenfreie Sondertilgungen mit dem Kreditinstitut vereinbaren. Viele gewähren jährlich bis zu fünf Prozent.
Vergleich Im Gegensatz zu den USA kann es in Deutschland nicht zu einer Subprimekrise bzw. Immobilienkrise kommen. Da die Kreditvergabe-Kriterien unterschiedlich sind.
Entstehung Die Subprimekrise bezeichnet eine Reihe von weltweiten Verlusten und Insolvenzen bei Finanzintermediären, die dadurch ausgelöst wurden, dass die zuvor steigenden Immobilienpreise in den USA stagnierten und gebietsweise sogar fielen, während gleichzeitig immer mehr Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen konnten. Zunächst waren davon in erster Linie Subprime-Kredite betroffen, also Kredite, die überwiegend an Kreditnehmer mit geringer Bonität vergeben wurden.
Folge Die Subprimekrise gilt als Auslöser der bis ins Jahr 2008 anhaltenden Finanzkrise. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds belaufen sich die Verluste als Folge der Finanzkrise auf bis zu 945 Milliarden US-Dollar (603 Milliarden Euro)