Pendler nehmen immer längere Wege in Kauf

Bonn (dpa) - Knapp 17 Kilometer - das war im Jahr 2009 der durchschnittliche Weg eines Pendlers in Deutschland zu seiner Arbeitsstelle. Damit wird die Distanz zum Job immer länger, immer weniger Menschen arbeiten an ihrem Wohnort.

Pendler nehmen einem Bericht des Bundes zufolge immer längere Wege zur Arbeit in Kauf. Die Distanz von der Haustür bis zum Büro betrug 2009 im Durchschnitt knapp 17 Kilometer, berichtete das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Dienstag (3. Juli) in Bonn. Zehn Jahre zuvor waren es noch 14,6 Kilometer gewesen. Zwar liegen dem Institut noch keine Zahlen für die Jahre nach 2009 vor. „Man kann aber davon ausgehen, dass die steigende Tendenz angehalten hat“, sagte ein Mitarbeiter des Instituts.

Immer weniger Menschen arbeiten demnach an ihrem Wohnort. Vor allem in dünn besiedelten, ländlichen Regionen im Osten Deutschlands seien Arbeitnehmer zum Pendeln gezwungen, weil es zu wenig Arbeitsplätze in ihrer Nähe gebe.

Insgesamt wird die Kluft zwischen wachstumsstarken und strukturschwachen deutschen Regionen laut BBSR immer größer. Während der Osten stetig Einwohner verliere, ziehe es immer noch viele Menschen in den Süden, etwa nach Baden-Württemberg oder Bayern.