Pisa-Test: Heikes Tacho und Marys Pocken
Rechnen, Lesen, Biologie: Einige Beispielübungen zum Selberlösen.
Düsseldorf. Beim neuen internationalen Pisa-Schultest war der Schwerpunkt Mathematik. Die rund 510 000 Schüler aus 65 Staaten und Regionen mussten aber auch Aufgaben zu Lesekompetenz und Naturwissenschaften lösen. Einige Beispielübungen:
Heike hat gerade ein neues Fahrrad bekommen. Es hat einen Tachometer. Dieser kann Heike die zurückgelegte Strecke und ihre Durchschnittsgeschwindigkeit für eine Tour anzeigen.
Frage 1: Auf einer Tour ist Heike 4 Kilometer in den ersten 10 Minuten gefahren und dann 2 Kilometer in den nächsten 5 Minuten. Welche der folgenden Aussagen ist richtig? A. Heikes Durchschnittsgeschwindigkeit war in den ersten 10 Minuten höher als in den nächsten 5 Minuten. B. Heikes Durchschnittsgeschwindigkeit war in den ersten 10 Minuten und in den nächsten 5 Minuten die gleiche. C. Heikes Durchschnittsgeschwindigkeit war in den ersten 10 Minuten niedriger als in den nächsten 5 Minuten. D. Es ist nicht möglich, anhand der Angaben etwas über Heikes Durchschnittsgeschwindigkeit zu sagen.
Frage 2: Heike ist 6 Kilometer zum Haus ihrer Tante gefahren. Ihr Tachometer hat für die gesamte Tour durchschnittlich 18 Kilometer pro Stunde angezeigt. Welche der folgenden Aussagen ist richtig? A. Heike hat 20 Minuten gebraucht, um zum Haus ihrer Tante zu kommen. B. Heike hat 30 Minuten gebraucht, um zum Haus ihrer Tante zu kommen. C. Heike hat drei Stunden gebraucht, um zum Haus ihrer Tante zu kommen.
D. Es ist nicht möglich zu sagen, wie lange Heike gebraucht hat, um zum Haus ihrer Tante zu kommen.
Ein Geizhals verkaufte alles, was er hatte, und kaufte einen Klumpen Gold, den er in einem Loch in der Erde neben einer alten Mauer vergrub. Jeden Tag ging er, um danach zu sehen. Einer seiner Arbeiter bemerkte die regelmäßigen Besuche des Geizhalses an dem Ort und beschloss, dessen Kommen und Gehen zu beobachten.
Der Arbeiter entdeckte bald das Geheimnis des versteckten Schatzes, grub im Boden, fand den Klumpen Gold und stahl ihn. Der Geizhals fand das Loch bei seinem nächsten Besuch leer vor und begann, sich die Haare zu raufen und laut zu klagen.
Ein Nachbar, der ihn in seiner Verzweiflung sah und den Grund dafür erfuhr, sagte zu ihm: „Bitte grämt Euch nicht so; nehmt Euch einen Stein, legt ihn ins Loch und stellt Euch vor, das Gold läge noch dort. Er wird Euch den gleichen Dienst erweisen, denn auch, als das Gold noch da war, besaßt Ihr es nicht, da Ihr nicht den geringsten Gebrauch davon gemacht habt.“
Aufgabe: Lies die untenstehenden Sätze und nummeriere sie in der Reihenfolge der Ereignisse im Text. 1. Der Geizhals entschloss sich, all sein Geld gegen einen Klumpen Gold zu tauschen 2. Ein Mann stahl das Gold des Geizhalses. 3. Der Geizhals grub ein Loch und versteckte seinen Schatz darin. 4. Der Nachbar des Geizhalses riet ihm, das Gold durch einen Stein zu ersetzen.
Mary Montagu überlebte im Jahr 1715 eine Pockeninfektion, doch ihr Gesicht blieb mit Narben bedeckt. Während eines Türkei-Besuches im Jahr 1717 lernte sie ein dort übliches Verfahren kennen, die sogenannte Inokulation. Bei dieser Behandlung wurden Erreger einer schwachen Form des Pockenvirus in die Haut von gesunden jungen Menschen eingeritzt, woraufhin diese zwar erkrankten, aber in den meisten Fällen nur an einer leichten Form der Krankheit. Mary Montagu war davon so überzeugt, dass sie ihre Kinder auf diese Weise behandeln ließ. 1796 benutzte Edward Jenner die Inokulation mit Kuhpocken, einer verwandten Pockenart, um Antikörper gegen die Pocken zu erzeugen. Im Vergleich zur Inokulation mit Pocken hatte diese Behandlung weniger Nebenwirkungen, und die behandelte Person konnte niemanden anstecken. Die Behandlung ist als Impfung bekanntgeworden.
Frage: Gegen welche Art von Krankheiten kann man sich impfen lassen? A. Erbkrankheiten wie die Bluterkrankheit. B. Krankheiten, die von Viren verursacht werden, z.B. Kinderlähmung. C. Krankheiten, die durch Funktionsschwächen des Körpers verursacht werden, z.B. Zuckerkrankheit. D. Jede Art von Krankheit, für die es keine Heilung gibt. dpa