Bioethanol: Preisgünstige Alternative zu Benzin

Wer auf den natürlichen Kraftstoff umschwenken will, muss seinen Wagen nachrüsten.

<strong>Düsseldorf. Der Klimawandel und die steigenden Spritpreise zwingen die Industrie und die Verbraucher zum Umdenken. Um die CO2-Emissionen zu verringern und die Kosten halbwegs im Griff zu behalten, sind umweltfreundliche Neuentwicklungen und bedachtes ressourcenschonendes Fahrverhalten nötig. Ein weiterer Ansatz ist, die Umwelt- und Kostenbilanz schon zugelassener Autos zu verbessern: Hier gewinnt neben Autogas das Umrüsten auf Bioethanol an Bedeutung.

Zu den Vorteilen zählt laut dem Verein "Mobil ohne Fossil" die Klimaneutralität: Das entstehende CO2 wurde von Pflanzen zuvor aus der Luft gebunden. Ethanol lässt sich günstig herstellen und ist von der Mineralölsteuer befreit. "Insgesamt errechnet sich ein Preisvorteil von 20 Prozent gegenüber Benzin", so der Verein.

Die Lösung soll auf den Fahrzeugtyp abgestimmt sein. Sie enthält einen Sensor, der den Ethanolgehalt ermittelt und ans Steuergerät meldet. Je nach Mischungsverhältnis werden die Einspritzzeiten verändert. Dazu modifiziert unter anderem Elia die Motorsteuerung - und hebt die Leistung. Der Satz soll 1200bis 1500 Euro kosten.

Auf Risiken weist auch Volker Schittenhelm vom Verband der Motorinstandsetzungsbetriebe hin. Je nachdem, wie die Umrüstung gemacht ist, seien Motorschäden nicht auszuschließen. Und im Schadensfall sei es schwierig, die Ursache nachzuweisen.

Bioethanol wird durch Destillation nach alkoholischer Gärung aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen - etwa aus Getreide oder Stroh. Ethanol kann in Reinform oder aber auch als Mischkraftstoff mit einem Anteil an Ottokraftstoff - etwa als E85 mit 85-prozentigem Ethanolgehalt - in Ottomotoren verwendet werden.