Computer: Auch PCs müssen geputzt werden

Wer sein elektronisches Gerät nicht sauber hält, läuft Gefahr, dass ganze Dateien zerstört werden.

Düsseldorf. Deutschlands PC-Nutzer scheinen echte Ferkel zu sein: "Die Buchstaben vieler Tastaturen sind von Dreck und Hautfetten teilweise nicht mehr zu erkennen", berichtet Dirk Plähn, Inhaber der PC-Reinigungs-Firma EDV-Clean-System in Barsbüttel. Eine schmutzige Tastatur ist nicht nur eklig, sondern gilt auch als Bazillenschleuder, die Krankheiten wie etwa Bindehautentzündung auslösen kann.

Aber auch Notebooks leiden unter Staub und Fuseln. Viele Anwender sind zwar bereit, für einen Tragbaren 1000 Euro und mehr zu berappen. Um ihren schicken Reisebegleiter in Schuss zu halten, fehlt vielen aber offenbar das nötige Kleingeld. Schade eigentlich, denn die Leistung des empfindlichen Klapprechners sinkt, wenn er nicht richtig gepflegt wird. Die Folgen sind sporadische Abstürze, Hänger, ruckliges Abspielen von DVDs sowie lauter Lüfterlärm.

Tastatur Grobe Partikel empfiehlt Experte Plähn mit Druckluft aus der Dose auszublasen und gleichzeitig mit einem Staubsauger (mit Bürstenaufsatz) aufzunehmen. Mitunter reicht aber schon ein speziell geformter Schwamm, den es in PC-Reinigungssets gibt. Zur Not tut´s sogar ein Backpinsel. Sollte eine einzelne Taste verklebt sein, lässt sich diese mit einem Schraubendreher raushebeln und reinigen.

Bildschirm "Wer im Büro einem Kollegen etwas zeigen möchte, tippt mit seinen Fingern wild auf dem Display herum", berichtet Dirk Plähn aus der Praxis. Auf dem Bildschirm sei dann bald nicht viel mehr als Fingerabdrücke zu erkennen. In kleineren Fällen hilft ein Brillenputztuch. Den Staub beseitigt man besser mit einem Antistatiktuch. Experte Plähn rät zu Ronol TFT/LCD-Reinigern und Microfasertüchern. Sollten nach dem Putzen noch Schlieren vorhanden sein, den Vorgang einfach wiederholen. Beim Putzen darf der PC-Besitzer nur geringen Druck ausüben, da ansonsten die empfindliche Oberfläche zerkratzt. Papiertücher eignen sich wegen ihrer Fusseln und groben Struktur nicht zum Reinigen.

PC-Inneres Bevor der PC-Besitzer mit der Innenreinigung beginnt, sollte er sich erden. Das geht, indem er mit einer Hand das Metall des Gehäuses und mit der anderen Hand eine metallene Heizung berührt. So vermeidet der Anwender, dass elektrostatische Spannungen auf die empfindliche Elektronik überspringen und diese schädigen. Die Reinigung im Inneren selbst ist nicht ganz ungefährlich. Ein feuchter Lappen hat hier nichts zu suchen. Plähn rät, die Innenreinigung kontaktlos mittels Druckluft aus der Dose vorzunehmen. Beim Kauf des Sprays gilt es darauf zu achten, dass die Druckluftstärke dosierbar ist. Und man sollte mit schwachem Druck beginnen. Gleichzeitig wird der Staub durch einen Staubsauger mit Aufsatz aufgenommen. Im Netzteil sammelt sich zwar besonders viel Staub an. Finger weg davon: "Das Netzteil könnte noch unter einer Restspannung stehen, auch wenn der PC vom Netz getrennt ist.", warnt Dirk Plähn. Deshalb gilt: Um die eigene Gesundheit nicht zu gefährden, darf hier nur der Fachmann ran.

Notebook Der Kleinrechner gilt unter Sauberkeitsfanatikern als Problemfall. Der Grund: Schmutzpartikel setzen sich vor den Lamellen des Kühlkörpers fest und behindern so dessen Wärmeabfuhr. Der Rechner überhitzt sich. "Das ist wie bei einem Staubsauger: Ist der Filter dicht, geht nichts mehr", beschreibt es Michael Kittlitz von der PC-Feuerwehr. Bei intensiver Nutzung sind viele Notebooks deshalb oft schon nach knapp 1 ½ Jahren stark verschmutzt. Dem Profi zufolge gibt es kaum eine Chance, die Verstopfung durch Verstaubung zu verhindern. Mit der Reinigung sollte der PC-Besitzer einen Experten beauftragen - sie ist aufwändig und teuer. Die Unterhaltungskosten für ein Notebook liegen deshalb über denen eines Desktops. Daher gilt: Vor dem Kauf gut überlegen, ob sich die Investition in einen Klapprechner lohnt.